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MOPO-Team
  • Bereit für den Start der WochenMOPO: das Team hinter der neuen Wochenzeitung und MOPO.de.
  • Foto: Quandt

Was heute mit der MOPO passiert, ist historisch

Wir sind gerade, das sag ich Ihnen direkt so offen, ein bisschen durch den Wind. Das liegt daran, dass für unsere aktuelle Situation das Wort „historisch“ nicht etwa eine boulevardeske Zuspitzung ist, sondern schlicht sehr treffend. Die gedruckte MOPO-Ausgabe, die am Donnerstag erschienen ist, war die letzte gedruckte Tageszeitung aus unserem Hause. Nach fast 75 Jahren! Und während ich Ihnen dies hier schreibe, ist es ein wilder Gefühlsmix, der die Atmosphäre auf den Fluren der Redaktion prägt. Da ist der immer irgendwie auch traurige Abschied von lieb gewonnenen Gewohnheiten. Und da sind Aufbruch und Spannung und letztes Feilen an der ersten Ausgabe der WochenMOPO, die bereits am Freitag, 12. April,  erscheint. Warum das alles? Und wo führt das hin? Ich will versuchen, es zu erklären.

2,335 Milliarden MOPOs. Eine völlig unwirkliche Zahl. So viele Exemplare werden es in etwa sein, die seit dem 16. September 1949 an ungefähr 23.350 Tagen verkauft wurden. Zu Beginn, im vom Bombenkrieg gezeichneten Hamburg, ein paar Tausend Hefte mit manchmal nur vier Seiten. Zu Hoch-Zeiten täglich 450.000 Exemplare. Man könnte einen rund 12.000 Kilometer hohen Turm aus diesen Zeitungen stapeln. Und bei 400 Kilometern Höhe, also irgendwo ziemlich weit unten, würde die ISS vorbeifliegen.

Die unglaubliche Geschichte

Die MOPO, einst erste Boulevard-Zeitung Deutschlands, Erfindung des legendären Journalisten Heinrich Braune, ist eine feste Größe in der Bundesrepublik. Helmut Schmidt. Wolfgang Clement. Strahlenskandal. Uwe, Udo, Otto, Ole, Olaf, Peter. Politisch. Unverschämt. Ruppig. Albern. Witzig. Wichtig. Umstritten. Immer irgendwo links. Manchmal chaotisch, manchmal daneben. Manchmal Volltreffer. Immer da. Immer durch und durch Hamburg.

So war das immer. Und so bleibt das. Nur anders.

„Warum nehmt ihr mir meine geliebte Tageszeitung?!“

Die Treue vieler MOPO-Leser ist zum Weinen schön. „Meine erste Ausgabe hab ich 1950 als Azubi bei Blohm+Voss“ gekauft. Hättet ihr mit der Umstellung nicht noch warten können, bis ich in die Gruft gestiegen bin?“ Solche Briefe haben wir nach der Ankündigung bekommen, die gedruckte Tageszeitung in eine Wochenzeitung zu verwandeln. Für viele Menschen ist die tägliche MOPO elementarer Bestandteil ihrer Tages-Routine. Ein Überblick über die wichtigsten Nachrichten, die lieb gewonnenen Autorinnen und Autoren. Die kleinen Rubriken, die großen Einordnungen. Die Aufreger. Die Lacher. Und, auch hier und da, die Fehler. Alles so unverzichtbar wie der Kaffee am Morgen und die Bettdecke am Abend.

Aber: Die Zahl der Menschen, die sich in gedruckter Form über die Nachrichten vom Vortag informieren, wird stetig kleiner. Die Erosion ist bei einem Kiosk-Titel wie der MOPO viel schneller wirksam als bei Abo-Zeitungen. Die Pro-Stück-Kosten für die Erstellung und den Vertrieb jeder einzelnen Ausgabe steigen damit seit Jahren stetig.

Die Antwort liegt auf der Hand?

Und nun? Aufgeben? Die in der Branche präferierte Antwort liegt auf der Hand und geht so: Print einstellen. Die Hälfte der Redaktion rausschmeißen. Der Rest verlässt das Haus nicht mehr, schreibt ausschließlich Pressemitteilungen und Nachrichten von der Konkurrenz ab. Auf schnellen Klickreiz getrimmte Halligalli-Meldungen sorgen für genug Werbeumsatz, um ein sehr kleines Team zu finanzieren. Lokaljournalismus stirbt, aber hey, was willste machen? Das ist schlicht und funktioniert. Und es ist das Allerletzte, was wir machen wollen.

Unsere Antwort lautet so:

Hier auf mopo.de informieren sich bis zu 450.000 Menschen täglich über die aktuelle News-Lage. Schnelle Nachrichten bieten wir hier werbefinanziert und frei zugänglich für alle. Dazu gibt’s mit MOPO+ die günstige Möglichkeit, für 7,90 Euro/vier Wochen exklusive Inhalte zu lesen.

Das steckt jeden Freitag in der WochenMOPO

Die WochenMOPO ist zu unserem Digital-Angebot die optimale Ergänzung. Sie konzentriert die besten Eigenschaften einer gedruckten Lokal-Zeitung. Sie erscheint am Freitag, weil viele Menschen vor allem am Wochenende Zeit zum Lesen haben. Auf 104 Seiten bietet sie Gesprächsstoff aus Hamburg, der für die ganze Woche reicht. Mit harten Geschichten, die den Blick auch dahin lenken, wo es manchmal wehtut. Mit konkreten und inspirierenden Tipps, die Ihr Leben in unserer Stadt noch besser machen sollen. Hier gibt es keine Nachrichten von gestern, sondern Mehrwert zu aktuellen Themen, die vertiefend behandelt werden.

Mit 20 Seiten zu HSV, St. Pauli und allen anderen wichtigen Klubs der Stadt.

Mit 28 Seiten Plan7 – voll mit Kultur und Inspiration für Ihre wertvolle Freizeit. Mit Veranstaltungen und Ausflugstipps, die Sie keinesfalls verpassen sollten und die selbst im Netz zu recherchieren oft die Pest ist. Von unseren Expertinnen für Sie handverlesen und übersichtlich aufbereitet, auch tabellarisch.

Mit großem Rätselteil und TV-Programm für die ganze Woche.

Das alles ab Freitag jede Woche neu für 4,80 Euro am Kiosk – und günstiger im Abo.

Übrigens: Für WochenMOPO-Abonnenten ist MOPO+ bereits im Preis inbegriffen. (Hier können Sie die WochenMOPO zum Kennenlern-Preis abonnieren: 10x WochenMOPO für nur 30 Euro, bequem frei Haus im Briefkasten!)

Wir danken Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Treue und Ihr Vertrauen und auch für Ihre gelegentliche Nachsicht. Wenn Sie weiterhin täglich von uns Post am Morgen bekommen wollen, empfehle ich Ihnen unseren kostenlosen Newsletter. Und wir freuen uns wie verrückt, wenn Sie uns dabei unterstützen, Lokaljournalismus in einer Zeit weiter möglich zu machen, in der er besonders wichtig ist – und besonders unter Druck. Ganz hervorragend geht das mit einem Abo der neuen WochenMOPO (aboshop.mopo.de)!

Herzliche Grüße

Maik Koltermann
Chefredakteur der MOPO

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