Eimsbüttel: Diese Lücken sollen zu Wohnungen werden
Der Senat hält an seinem Ziel von 10.000 neuen Wohnungen pro Jahr fest. Doch in bereits dicht bebauten Gebieten wird der Platz nun wirklich knapp. Deshalb will die SPD im Bezirk Eimsbüttel jetzt Eigentümern Daumenschrauben anlegen. Wer etwa seine einstöckigen Gebäude nicht ausreichend bebaut, soll notfalls mit einem „Baugebot“ dazu gezwungen werden.
Wer durch die innere Stadt fährt, sieht zwischen hohen Häusern immer mal Lücken, in denen nur einstöckig gebaut wurde. Meist sind dort kleine Geschäfte wie Blumenläden, Spielhallen oder andere Gewerbe drin. Besonders in einer Straße in Eimsbüttel fällt das auf.
Der Senat hält an seinem Ziel von 10.000 neuen Wohnungen pro Jahr fest. Doch in bereits dicht bebauten Gebieten wird der Platz nun wirklich knapp. Deshalb will die SPD im Bezirk Eimsbüttel jetzt Eigentümern Daumenschrauben anlegen. Wer etwa seine Grundstücke mit einstöckigen Gebäude nicht höher bebaut, soll notfalls mit einem „Baugebot“ dazu gezwungen werden.
Wer durch die innere Stadt fährt, sieht zwischen hohen Häusern immer mal Lücken, in denen nur einstöckig gebaut wurde. Meist sind dort kleine Geschäfte wie Blumenläden, Spielhallen oder andere Gewerbe drin. „Etwa in der Gärtnerstraße sehen Sie immer wieder solche Baulücken zwischen fünfstöckigen Häusern“, sagt Gabor Gottlieb, SPD-Fraktionschef in Eimsbüttel. „Da fragt man sich doch, wie das bei dieser Wohnungslage in Hamburg sein kann.“
Wohnungen dringend gesucht: Hoheluft und Eimsbüttel
Besonders in Gebieten wie Eimsbüttel, Hoheluft oder Winterhude könnten durch eine solche Lücken-Aufstockung neue Wohnungen in begehrter Lage entstehen. Gottlieb: „Die Eigentümer haben eine Verantwortung. Und wenn sie selbst kein Interesse haben, dort zu bauen, dann können sie ja verkaufen.“ Laut Gottlieb gibt es Lücken mit kleinen einstöckigen Läden, für die schon etliche Investoren angefragt hätten. Erfolglos.
Aber können Eigentümer zum Bauen gezwungen werden? Durchaus – meint die SPD. Dass sie nun diesen Vorstoß wagt, liegt am neuen Bauland-Mobilisierungsgesetz im Baugesetzbuch. Es enthalte ein erweitertes Baugebot. Damit kann unter bestimmten Voraussetzungen gezielt angeordnet werden, dass ein Grundstück mit Wohnungen bebaut werden muss.
„Wir wollen dieses erweiterte Instrumentarium jetzt einsetzen“, so Gottlieb. Natürlich gebe es eine hohe Hürde und man müsse im Einzelfall abwägen. Aber: „Für Eigentümer von nicht oder kaum genutzten Flächen soll es künftig schwerer werden, sich der Verantwortung zu entziehen.“
SPD Eimsbüttel: Eigentümer notfalls zum Bauen zwingen!
Die SPD Eimsbüttel hat einen entsprechenden Antrag im Stadtplanungsausschuss eingebracht und dafür die Zustimmung von Grünen, CDU und Linken bekommen. Nun muss er nur noch durch die Bezirksversammlung. Die Bezirksverwaltung soll dann nach geeigneten Baulücken Ausschau halten, die Besitzer ermitteln und ansprechen.
Gottlieb: „Das Ziel bleibt eine einvernehmliche Lösung. Stadt und Bezirk müssen aber klarmachen: Wer auf dem Rücken der Allgemeinheit Grundstücks-Spekulation betreibt, kann nicht länger mit Nachsicht rechnen.“ Es sei auch ein Stück Gerechtigkeit, wenn hier verdichtet wird. Das machen wir in anderen Gebieten in viel größerem Ausmaß.“
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Der Bezirk Eimsbüttel hat sich gerade wieder im Vertrag für das Wohnen mit der Stadt verpflichtet, für den Bau von 1050 neue Wohnungen jährlich zu sorgen. Das ist in verdichteten Quartieren kaum noch in größerem Rahmen möglich, ohne letzte grüne Ecken und kleine Hinterhöfe zu vernichten. Auch die Bebauung von Lücken wird das Problem nicht lösen, das weiß die SPD. „Aber es kann einen kleinen Beitrag leisten“, so Gottlieb. Er hofft auf bis zu 20 potenzielle Grundstücke. „Wenn am Ende 100 neue Wohnungen dabei herauskommen, ist das auch ein Erfolg.“