Darum wird fast jedes zweite Bauprojekt in Hamburg teurer als geplant
Kostenexplosion, unterbrochene Lieferketten oder Kampfmittelräumung: Das sind nur einige der Gründe, warum große Bauprojekte in Hamburg teurer werden als geplant. Das geht es aus dem jährlichen „Baumonitoring“ der Stadt hervor, welches am Dienstag im Rathaus vorgestellt worden ist. Von der Bahnstation bis zum Konzerthaus: Welche Projekte besonders teuer werden – und warum.
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Kostenexplosion, unterbrochene Lieferketten oder Kampfmittelräumung: Das sind nur einige der Gründe, warum große Bauprojekte in Hamburg teurer werden als geplant. Das geht es aus dem jährlichen „Baumonitoring“ der Stadt hervor, welches am Dienstag im Rathaus vorgestellt worden ist. Von der Bahnstation bis zum Konzerthaus – die MOPO erklärt, welche Projekte besonders teuer werden.
In 12 der 73 im Bericht aufgeführten Bauprojekte und -programme rechnet der Senat mit einer Kostenüberschreitung von bis zu zehn Prozent. In 17 Fällen wird sogar mit Überschreitungen der geplanten Kosten um mehr als zehn Prozent gerechnet. Heißt: Fast jedes zweite Bauprojekt in Hamburg wird teurer als geplant.
Diese Hamburger Bauprojekte werden deutlich teurer
Mit der höchsten prognostizierten Kostensteigerung – um ganze 90 Prozent – rechnet der Senat bei der S-Bahnstation Ottensen. Statt 20,8 Millionen Euro, die 2014 dafür berechnet wurden, müssten nach aktuellem Stand rund 39,55 Millionen Euro in den Bau fließen. Die Kostensteigerung ergebe sich durch Planungsänderungen während der Bauzeit und höhere Baupreise wegen der Bauzeitverlängerung. Den Großteil der Kosten werde jedoch wahrscheinlich die Deutsche Bahn übernehmen. Diese Bauprojekte werden ebenfalls deutlich teurer:
- Neubau Oberhafentunnel (+73 Prozent): Statt den anvisierten 15,3 Millionen Euro soll der Bau rund 26,5 Millionen Euro kosten. Nach der Ausschreibung wurde klar, dass die Kosten für den Bau deutlich höher werden, als das Ingenieurbüro berechnet hatte.
- Freihafen-Elbquartier und Moldauhafen-Quartier (+69 Prozent): Statt 15,3 Millionen Euro soll der Bau rund 26,5 Millionen Euro kosten. Die Kampfmittelräumung gestaltet sich deutlich aufwändiger als angenommen.
- Sanierung Philosophenturm (+46 Prozent): Statt 80,3 Millionen Euro soll der Bau rund 117,4 Millionen Euro kosten. Die Mehrkosten entstanden aufgrund der Anforderungen des Denkmalschutzes, unerwartet mangelhafter Bausubstanz, Maßabweichungen im Bestandsbau und einer Bauzeitverlängerung.
- Modernisierung der Laeiszhalle (+42 Prozent): Statt 60,3 Millionen Euro soll der Bau rund 85,8 Millionen Euro kosten. Während der Planungs- und Bauphase fielen zusätzliche Kosten an, zudem sind die Baupreise stark gestiegen.
Für die 119 seit 2013 abgeschlossenen Projekte zog Staatsrat Jan Pörksen eine positive Bilanz: „Über alles hinweg sind die abgeschlossenen Projekte nicht teurer geworden als geplant. Vor dem Hintergrund von Baupreissteigerungen in den vergangenen drei Jahren um mehr als 30 Prozent ist das eine beachtliche Leistung und spricht dafür, dass wir Großprojekte gut im Blick haben.“
Der Ausgangswert von zwei Milliarden und 773 Millionen Euro stehe eine Endabrechnung von zwei Milliarden und 776 Millionen Euro gegenüber, womit neben den erwarteten Mehrkosten zusätzlich nur 0,1 Prozent angefallen sind.