Immobilien-Desaster mitten in Altona: Jetzt kommt die große Wende
Immobilien-Kracher in Hamburg: Nach langem Stillstand will die finanziell schwer angeschlagene Adler-Group das ehemalige Holstenareal offenbar verkaufen. Das geht aus einer neuen Veröffentlichung hervor. Die Zukunft dieses Filetstücks im Herzen Altonas war jahrelang ungewiss. Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache. Ein bekannter Hamburger Bauunternehmer kündigt bereits ein Angebot an. Und so ganz freiwillig wäre der Verkauf auch nicht.
Immobilien-Kracher in Hamburg: Nach langem Stillstand will die finanziell schwer angeschlagene Adler-Group das ehemalige Holstenareal offenbar verkaufen. Das geht aus einer neuen Veröffentlichung hervor. Die Zukunft dieses Filetstücks im Herzen Altonas war jahrelang ungewiss. Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache. Ein bekannter Hamburger Bauunternehmer kündigt bereits ein Angebot an. Und so ganz freiwillig wäre der Verkauf auch nicht.
Jetzt also doch? Die Adler-Group will das ehemalige Holstenareal wohl verkaufen. Am Dienstag machte die Unternehmensgruppe den Geschäftsbericht für 2022 und Informationen zum Stand der Projekte öffentlich – und neuerdings ist das Quartier unter den sogenannten Vorverkaufsprojekten (Upfront Sale) gelistet.
Holstenareal: Zukunft war jahrelang ungewiss
Damit könnte nun Bewegung in den jahrelangen Stillstand kommen. Zur Erinnerung: Eigentlich wollte die Adler-Group auf dem rund 86.000 Quadratmeter großen ehemaligen Brauerei-Gelände zwischen Haubachstraße, Holstenstraße und Harkortstraße rund 1200 Wohnungen sowie Büros und Geschäfte bauen, doch seit Jahren hat sich außer Abrissarbeiten nichts getan. Die Stadt hatte auf Finanzierungsnachweise gepocht, bevor sie dem städtebaulichen Vertrag mit der finanziell kriselnden Adler-Gruppe zustimmte. Doch die kamen nicht.
Das könnte Sie auch interessieren: Debatte um Holsten-Areal: Bürgermeister Tschentscher schaltet sich ein
Betrugsvorwürfe, ein eingebrochener Aktienkurs: Immer wieder gab es Spekulationen darum, dass die schwer angeschlagene Adler-Group das Areal nahe der S-Bahnstation Holstenstraße doch noch verkaufen könnte – zuletzt angefacht von ihrer Ankündigung, sich künftig auf Berlin fokussieren zu wollen. Adler hat seinen rechtlichen Sitz in Luxemburg, ist aber operativ von Berlin aus tätig. Im November hieß es aber noch, man wolle trotzdem am Holstenareal festhalten.
Adler-Group: Sie muss Grundstücke verkaufen
Doch jetzt hat sich die Lage offenbar geändert: Um eine Pleite zu verhindern, muss die Adler-Group einen Sanierungsplan umsetzen, der auch den Verkauf weiterer Grundstücke vorsieht. Dafür gab ein britisches Gericht Mitte April grünes Licht.
Das könnte Sie auch interessieren: Nach Explosion: Hier verschwindet die Ruine mitten in Ottensen
Am Dienstag fragte die MOPO deshalb erneut bei der Adler-Group nach. Einzelheiten zum Holstenareal kommentierte man aber nicht. Es hieß lediglich, dass der Rekonstruierungsplan den Verkauf von ausgewählten Projekten vorsehe. Die Unternehmensgruppe strebe eine „sinnvolle, dem grundsätzlichen Wert der Objekte entsprechende Veräußerung an“, so ein Sprecher.

Ein Angebot für das Holstenareal wird in der Vorverkaufsprojekt-Liste nicht aufgeführt. Das Grundstück war 2016 für 140 Millionen von der Carlsberg-Brauerei verkauft, dann aber von einem Immobilienunternehmen zum nächsten weiterverkauft worden, bis es bei zur Adler-Group gehörenden „Consus” landete – mit einer steilen Preisspirale. Bei der Adler-Group soll es mit 340 Millionen Euro in den Büchern stehen.
Hamburg: Dieter Becken will Angebot machen
Und wie geht es jetzt weiter? Der Hamburger Immobilienentwickler Dieter Becken erklärte der MOPO, erneut ein Angebot abgeben zu wollen. Laut Heike Sudmann (Linke) sollte der Senat aktiv werden: „Die gute Nachricht lautet, das Adler verkaufen will bzw. muss“, sagte sie der MOPO. „Die schlechte Nachricht ist die Untätigkeit des Senats. Damit die Spekulation ein Ende hat, muss er endlich eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme einleiten.“ Die Linke habe einen entsprechenden Antrag in die Altonaer Bezirksversammlung eingebracht. „Dann kann endlich das geplant werden, was der Stadtteil braucht: bezahlbare Wohnungen und Gewerbeflächen und ausreichend Grün. Mit der Rücksichtnahme auf die Profitinteressen des Investors ist es dann vorbei.“