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  • Ja, sie ist alt genug, um gewählt zu werden: Lina Fränzel (24) aus Neugraben will für die junge Partei Volt in die Bürgerschaft.
  • Foto: L. Fränzel

Wahlen in Hamburg: Volt auf dem Weg in die Bürgerschaft?

Neugraben –

Auf dem Weg zur Arbeit sind sie überall entlang der großen Straßen zu sehen: Plakate mit Slogans wie „Hamburg mach’s wie Wien“, oder „Hamburg mach’s mit Rotterdam“. Die Partei Volt hat in der ganzen Stadt plakatiert. Eins der Gesichter dieser jungen Partei ist Lina Fränzel (24). Die Jura-Studentin will mit den Stimmen der „Fridays-for-Future-Generation“ in die nächste Bürgerschaft.

Am meisten dürften die Grünen unter der ehrgeizigen kleinen Konkurrenz leiden: Denn Volt will den Autoverkehr drastisch reduzieren, etwa durch autofreie Zonen und City-Maut. Der Hafen soll zudem super schnell emissionsfrei werden und sie sind pro Europa. Die Partei beackert also exakt das Feld der Grünen, nur viel radikaler.

So sehen in Hamburg die Volt-Plakat aus.

Eins von 6000 Plakaten, die in Hamburg an den Straßen für die Partei Volt werben.

Foto:

Florian Quandt

Eher a là Fridays for Future. Eine Bewegung, in der sie auch großes Wählerpotential sehen. „Wir treffen bei den jungen Wählern den Zeitgeist“, sagt Fränzel. „Sie gehen jetzt auf die Straße und wollen politisch Einfluss nehmen.“ Fragt sich nur, wieso die nicht gleich die Grünen wählen sollten. „Weil die in Hamburg keine wirklich progressiven Lösungsstrategien mehr anbieten.“ Die Partei habe sich der SPD zu sehr angenähert. Die Grünen seien etwa gegen die City Maut.

Volt will bei den Wahlen in die Hamburger Bürgerschaft

Lina Fränzel selbst ist allerdings zuvor jahrelang bei der SPD gewesen. Die Jura-Studentin aus Neugraben hat vor knapp einem Jahr zu Volt umgesattelt. Dabei ist ihr Vorbild Helmut Schmidt. „Er war schon seit Beginn meiner Jugend stets mein politisches Vorbild“, sagt die junge Frau. Ein Bild von ihm hängt noch immer über ihrem Schreibtisch in der Wohnung, die sie mit ihrem Freund und den beiden Retrievern Bob und Mali teilt.

Kandidiert für die Partei Volt in Hamburg: Lina Fränzel

Lina Fränzel von der Partei Volt mit ihrem Hund Mali in der Heide.

Foto:

L. Fränzel

Ihr Ziel: „Wir wollen frischen Wind in die festgefahrenen Strukturen der etablierten Parteien bringen.“ Deshalb auch der Name Volt – mehr „Spannung“, neue Energie. Die rund 1500 Partei-Mitglieder in ganz Deutschland haben ein Durchschnittsalter von 33 Jahren, erzählt Fränzel.

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Volt wurde in Deutschland 2018 gegründet. Es gibt die Partei aber auch in 29 weiteren europäischen Ländern. Sie tritt in Hamburg aber zum ersten Mal bei einer Wahl auf Länderebene an.

Volt Plakat

Das Wahlplakat von Volt weist auf die angestrebte Kooperation mit dem Hafen von Rotterdam hin.

Foto:

Quandt

Die rund 80 Hamburger Mitglieder kommen aus allen politischen Richtungen, einige waren zuvor bei den Grünen, aber auch bei SPD, CDU und FDP. Nur die Linken und die AfD sind nicht vertreten. „Die sprechen wir auch eher nicht an“, so Fränzel. Man wolle nicht nach rechts oder links „abdriften“.

Lina Fränzel will mit der Partei Volt ins Hamburger Rathaus

Fränzel ist in ihren Zielen durchaus selbstbewusst: „Wir sehen gute Chancen, die Fünf-Prozent-Hürde zu erreichen.“ Immerhin gebe es 30 Prozent unentschlossene Wähler.

Im Video: 50.000 Menschen bei Fridays for Future in Hamburgs City

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So jung Lina Fränzel auch aussieht, mit ihren 24 Jahren ist sie deutlich älter als das jüngste Mitglied, das einmal in die Bürgerschaft eingezogen ist. Das war Annkathrin Kammeyer, die 2011 im Alter von 21 Jahren für die SPD ins Hamburger Rathaus zog.

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