Vor Hamburger Davidwache: Kundgebung zum Todestag von Oury Jalloh

Vor der Davidwache auf St.Pauli demonstrierten am Donnerstagabend hunderte Menschen zum Gedenken an Oury Jalloh. Vor auf den Tag genau 16 Jahren starb der Asylbewerber aus Sierra Leone mit nur 21 Jahren in einer Dessauer Polizeizelle. Offiziell soll sich der Mann, der damals an Händen und Füßen gefesselt war, selbst angezündet haben. Doch etliche Experten wie Brandgutachter und Mediziner bestätigten später, das dies eigentlich unmöglich war.

In der Spitze haben nach Angaben der Polizei etwa 350 Menschen an der Demo teilgenommen. Die Demonstration begann gegen 17 Uhr und sollte gegen 20 Uhr enden. „Alles verlief friedlich“, so die Beamten. Angemeldet worden war die Aktion von der „Black Community Coalition for Justice & Self-Defense“.

Demo in Hamburg: Der Fall Oury Jalloh

Am Donnerstag fanden überall in Deutschland dezentrale Gedenkveranstaltungen zum Todestag von Oury Jalloh statt. Bis heute sind die Umstände seines Todes nicht aufgeklärt.

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Zu praktischen Ermittlungsschritten gegen Polizeibeamte kam es nicht, weil die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau das Verfahren im Mai durch Entscheidung des Generalstaatsanwalts nach Halle abgeben musste. Dort wurde es eingestellt – die dortige Staatsanwaltschaft sah keinen hinreichenden Tatverdacht. 

Tod von Oury Jalloh: Gedenk-Initiative will weiter kämpfen

Eine Gedenkinitiative will die Wahrheit hinter Jallohs Tod weiter ans Licht bringen. „Es läuft gerade eine Verfassungsbeschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens. Wir gehen davon aus, dass über diese negativ entschieden wird. Dann wollen wir mit der Familie vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen“, sagte Initiativensprecherin Nadine Saeed der Tageszeitung „nd.DerTag“ (abu/dpa)