• Die Zahl der Autos auf Deutschlands Straßen nimmt weiter zu.
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Von wegen Verkehrswende: Diese Zahl zeigt, wie weit Hamburg davon weg ist!

Entgegen aller Bemühungen, Hamburg umweltfreundlicher zu gestalten, steigt die Zahl der Autos in der Hansestadt weiter an. Trotz Staus, Parkplatznot, ausgebauten Fahrradwegen und besserem ÖPNV verzichten die Hamburger ungern aufs Auto.

Deutschlandweit wächst der Autobestand – auch in den Großstädten. Über 620.000 zusätzliche Autos rollen im Vergleich zum Vorjahr durch die Straßen.

Über 800.000 Autos in Hamburg

In Hamburg wuchs die Zahl der Autos, ebenso wie in Berlin und Frankfurt, um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In München, Köln und Stuttgart stieg die Zahl sogar um zwei Prozent. „Die Deutschen scheinen ihre Autos zu lieben und wollen offensichtlich immer mehr davon“, meint Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer.

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In den 20 größten deutschen Städten seien im vergangenen Jahr fast 100.000 Autos dazugekommen. Nach Angaben des Statistikunternehmens Statista stieg die Zahl in Hamburg im Vergleich zu 2019 um etwa 8000 Fahrzeuge. In der Hansestadt gibt es somit über 800.000 PKWs.

Je 1000 Einwohner bedeutet das in Hamburg 437 Autos. Die Zahlen in Köln und Frankfurt liegen leicht darüber (452). In München sind es schon 503 Autos je 1000 Einwohner. In Berlin ist die Fahrzeugdichte vergleichsweise gering (335 pro 1000).

Leere Städte schaffen Anreize für Autokauf

„Auch in den nächsten Jahren kann man mit steigenden Fahrzeugdichten rechnen“, sagt Dudenhöffer. Durch die Umstellung auf Homeoffice und mehr Online-Shopping werde der Verkehr in den Städten entlastet.

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„Die Stau- und Parkprobleme in den Citylagen dürften daher eher weniger werden. Der Anreiz, sich ein Auto auch in den Großstädten zu leisten, steigt“, erklärt der Professor für Automobilwirtschaft.

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Wenn in Zukunft auch mehr leise, abgasfreie Elektromotoren genutzt werden, werde das Auto auch noch „stadtverträglicher“, so Dudenhöffer.

„Carsharing“ nur eine Nische

„Carsharing“ als Alternative zum eigenen Auto scheint bei den Deutschen nicht besonders gut anzukommen. Die Zahl der Nutzer sei im vergangenen Jahr geschrumpft.

Die Flotte umfasse gerade einmal 25.000 Fahrzeuge und stelle damit eher eine Nische bei einem Autobestand von 47,7 Millionen in Deutschland dar.

Dudenhöffer denkt, dass ein profitables Geschäftsmodell in der Branche kaum darstellbar sei. Auto-Abos mit monatlichen Komplettraten könnten hingegen eine Alternative werden. (dpa/hb)

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