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  • Zahlreiche Menschen zogen in den vergangenen Jahren am 1. Mai durch Hamburgs Straßen – in diesem Jahr bleiben sie leer.
  • Foto: imago/Chris Emil Janßen

Von der Straße ins Internet : Die Demonstrationen zum 1. Mai werden digitalisiert

Das Coronavirus nimmt keine Rücksicht auf lange Traditionen: Der Hamburger Fischmarkt konnte zum ersten Mal in 300 Jahren nicht stattfinden und auch der 831. Hafengeburtstag musste bereits abgesagt werden. Doch wie sieht es mit den Demos und Kundgebungen zum Tag der Arbeit am 1. Mai aus? Müssen sie in diesem Jahr auch entfallen? Die MOPO fragte nach.

Seit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Jahr 1949 fanden jährlich am 1. Mai Kundgebungen statt. Die Ausbreitung des Coronavirus veranlasst die Gewerkschaften jedoch zu einer historisch einmaligen Entscheidung: 2020 werden die Veranstaltungen nicht auf den Straßen stattfinden – sondern im Internet. Getreu ihrem diesjährigen Motto „Solidarisch ist man nicht alleine“ plant der DGB ab 11 Uhr eine Live-Sendung auf seiner Website dgb.de, Facebook und Youtube. Das Programm befinde sich derzeit noch in Planung.

Das Bühnenprogramm wird digitalisiert

„Natürlich gehört die Gewerkschaft auf die Straße, aber momentan sind größere Versammlungen nicht gesundheitsfördernd“, erklärt Katja Karger, Vorsitzende des DGB Hamburg. Und diese Veranstaltung ist gut besucht: Circa 6.000 Menschen haben in den vergangen Jahren im Schnitt teilgenommen, so Karger.

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Die Teilnehmer seien jetzt neugierig und gespannt auf die digitale Variante. „Alles, was wir normalerweise auf der Bühne präsentieren, zeigen wir jetzt im Internet – nur das Fischbrötchen kann man sich dort nicht holen“, scherzt Karger.

„Es ist eine schöne neue Chance“

DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann wird eine Ansprache halten, Ortsverbände und Gewerkschaften kommen zu Wort und Künstler werden ihr Können präsentieren. Und auch in Hamburg laufen die Planungen auf Hochtouren. Laut der Vorsitzenden sei die Hamburger Filiale des DGB bereits mit den Gewerkschaften im Gespräch, um mögliche Aktionen zu planen.

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„Es ist eine schöne neue Chance“, sagt Karger. Sie sieht in dieser Form sogar einen Mehrwert, da diejenigen, die aufgrund körperlicher Beschwerden die Veranstaltung nicht mehr besuchten, wieder teilhaben können.

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