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  • Die JunX – Statt auf der Bühne zu rocken arbeiteten Christopher Garbers (l.) und Gunnar Schmidt  sechs Wochen zusammen auf dem Bau.
  • Foto: hfr

Von der Bühne auf den Bau: Wegen Corona: Schlager-Duo tauscht Mikro gegen Bohrmaschine

Bergedorf –

Der Terminkalender verstaubt, alle Auftritte für dieses Jahr sind wegen der Corona-Pandemie abgesagt – statt im Rampenlicht zu stehen, schuften die Gründer des Hamburger Schlager-Pop-Duos „Die JunX“ jetzt auf dem Bau und im Großmarkt.

Mit ihrer Mischung aus Pop, deutschem Schlager und der typisch hamburgischen Gelassenheit begeistern Christopher Garbers (46) und Gunnar Schmidt (48) normalerweise Fans in ganz Deutschland, während der Europameisterschaft 2016 traten sie sogar am Brandenburger Tor auf. Auch 2020 standen eigentlich knapp 100 Auftritte an – doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde alles abgesagt. Ein Schock für die Musiker.

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„Da ist uns alles durch die Finger geglitten, wir hatten am Anfang auch unsere Tiefphase“, sagt Garbers im MOPO-Gespräch. „In der einen Woche kamen nur Absagen. Man darf dann auch mal Scheiße sagen und gegen die Wand treten“, sagt er lächelnd. Nur das Aufstehen und Weitermachen dürfe man nicht vergessen.

Hamburger Schlagersänger schuften als Bauarbeiter

„Ändern konnten wir es ja eh nicht. Wir sind Familienpapis, da geht es um die Existenz“, erzählt Garbers. Die Rücklagen waren schnell aufgebraucht, Jammern keine Option. Was also tun? Die Schlagersänger hatten eine ganz pragmatische Idee: Durch einen Bekannten kamen sie an einen Job auf dem Bau, das Mikro tauschten Garbers und Schmidt gegen die Bohrmaschine.

Sechs Wochen arbeiteten sie dort gemeinsam: „Wir sind keine Experten, aber unter Anleitung eines Facharbeiters konnten wir Zementsäcke schleppen und auch mal was anbringen“, erzählt er.

Seit sieben Jahren stehen die beiden Musiker hauptberuflich auf der Bühne.

Seit sieben Jahren stehen die beiden Musiker hauptberuflich auf der Bühne.

Foto:

hfr

Schmidt arbeitet weiterhin auf dem Bau: „Er nutzt die Zeit, um Neues zu lernen“, erzählt Garbers über seinen Musikerkollegen und guten Freund. Garbers selbst ist nach sechs Wochen in seinen alten Job zurückgekehrt. Der 46-jährige ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann und quasi auf dem Blumen-Großmarkt in Hamburg aufgewachsen. „Ich muss immer um 0.30 Uhr aufstehen, normalerweise bin ich da ins Bett gegangen“, verrät der Sänger lachend.

„Die JunX“: Nach Corona geht es weiter mit Musik

Nach der Corona-Zeit wollen die beiden aber in jedem Fall wieder zurück auf die Bühne. Vor sieben Jahren hatten sich die Vierländer dazu entschlossen, das Hobby zum Beruf zu machen. Sie machten sich selbstständig und gründeten eine Agentur. „Wir vermarkten und managen uns komplett selbst“, sagt Garbers. Auch wenn sie derzeit Teilzeit in anderen Berufen arbeiten, ihre Haupttätigkeit bleibt die Musik – trotz Pandemie. „Wir arbeiten gerade am zweiten Album mit eigenen Songs“, so Garbers.

Einen Einfluss auf ihre Texte werde die Corona-Zeit wahrscheinlich auch haben. „Man nimmt ja im Moment auch viele Dinge ganz anders wahr.“ Trotzdem bleiben die Entertainer zuversichtlich: „Wir sind uns sicher, dass wir gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen werden.“

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