x
x
x
  • Im Stadion von Altona93 findet derzeit keine Spiele statt, dem Verein brechen die Einnahmen weg. Eine Fan-Gruppierung hat sich etwas überlegt. 
  • Foto: Martin Michaelis

Virtuelle Fischbrötchen und Bratwürste: Altona 93 mit Soli-Aktion gegen Corona

Während der Corona-Krise rollt kein Ball über den grünen Rasen der Adolf-Jäger-Kampfbahn von Altona 93. Weder Fan-Begegnungen noch Anfeuern oder Mitleiden bei Spieltagen sind möglich – eine Fan-Gruppe hat sich jetzt ein besonderes virtuelles „Stadionerlebnis“ überlegt.

Bei der Aktion für Altona 93, die von fünf Personen der „Bushwankers Altona“ ins Leben gerufen wurde, geht es nicht nur um die finanzielle Unterstützung des Vereins. Sie soll auch ein Zeichen der Fan-Freundschaft sowie der Verbundenheit von Verein und Anhängern in Zeiten der Corona-Krise sein.

„Spendet für virtuelle Eintrittskarten, Bier, Wurst und Fischbrötchen!“, bitten die Initiatoren auf der Webseite. Mit der Aktion „Zeigt eure Freundschaft zu Altona 93“ soll ein komplett virtuelles Stadionerlebnis für die  Fans geschaffen werden, die zwischen drei verschiedenen Ticket-Kategorien auswählen können.

Altona 93: Soli-Aktion für den Verein

Mirja Grupe ist eine der Initiatorinnen der Aktion. „Die ursprüngliche Idee kam von unserem Wirt aus dem achtzehn93, dem Clubheim, der uns ansprach, ob wir nicht auch eine Spendenaktion für den Verein starten wollen“, erzählt sie MOPO. „Da der Verein nicht über die großen finanziellen Mittel verfügt, wie Proficlubs, dachten wir, wäre es eine gute Idee, so etwas Geld in die klammen Kassen zu spülen.“

Im Shop von Altona 93 hat man die Möglichkeit, zwischen „Stehplatz“, „Sitzplatz“ und „VIP-Lounge“ auszuwählen und dem Verein finanziell unter die Arme zu greifen. Während der Stehplatz allerdings nicht überdacht ist, aber strategisch günstig zwischen den „Versorgungsstellen“ liegt, bekommen die Fans beim Sitzplatz neben der Überdachung sogar noch einen sehr kurzen Weg zur „Bier- und Bratwurst-Station“ geboten.

Soli-Aktion für Altona 93: Ein virtuelles Stadionerlebnis

Die Spendenaktion funktioniert demnach fast wie ein typischer Besuch auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn – nur eben online. Entscheidet man sich zum Beispiel für die Kategorie „Sitzplatz“, so kann man sich im nächsten Schritt überlegen, ob es zu dem Ticket noch ein virtuelles Bier, eine Wurst oder ein Fischbrötchen dazu sein darf – alles per Mausklick und so oft, wie man möchte! „Gönne dir gewohnt dein erstes Bier und zweites und drittes wenn du willst“, schreibt der Verein mit einem Augenzwinkern.

Das könnte Sie auch interessieren:Hamburg und Corona – von so viel Solidarität kann die Politik noch was lernen

Bezahlt wird per PayPal oder Überweisung. Die eingegangenen Spenden sollen anschließend an alle verschiedenen Abteilungen von Altona 93 gehen – aber nicht nur dort hin: „Da wir wissen, dass es vielen Menschen deutlich schlechter geht als uns, haben wir entschieden, mit dem Projekt auch die ‚Seebrücke Hamburg‘, die einen wichtigen Beitrag in der aktuellen Flüchtlingskrise leistet, zu unterstützen“, erklärt Mirja Grupe. Insgesamt kommen der Seebrücke 10 Prozent der Spenden zu Gute.

Soli-Aktion für Altona 93: 10 Prozent gehen an die Seebrücke

Auf Facebook stieß die Fan-Aktion auf große Resonanz: Binnen zwei Wochen konnte der Verein bereits 8.000 Euro sammeln. Die Fans zeigen sich in den Kommentaren begeistert und wollen den Verein gerne unterstützen. „Lounge mit Bier und Fischbrötchen genossen – haltet durch!“, schreibt ein Nutzer.

Das könnte Sie auch interessieren: Corona-Krise im Pflegeheim – „Am meisten vermisse ich meinen Enkel!“

„Wir haben Spenden aus aller Welt erhalten und das ist absolut großartig“, freut sich Grupe, „Das natürlich auch dank unserer Freunde aus London, vom Dulwich Hamlet Football Club, die unsere Aktion auch über ihre Kanäle beworben haben.“

Grupe sieht die Aktion allerdings noch lange nicht am Ende. Das Ziel sei es, die gesamte Adolf-Jäger-Kampfbahn auszuverkaufen – also insgesamt circa 5000 Tickets. „Wenn es dann wieder erlaubt sein sollte, wollen wir die längste Polonaise der Welt auf der AJK starten – und bis dahin eben virtuell.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp