• Etwa 15 Jahre stand das Haus Bellevue 24 leer und verfiel.
  • Foto: Quandt

Viele Bäume an der Alster gefällt: Nach 15 Jahren: Endlich kommt Leben ins Geisterhaus

Winterhude –

Bellevue 24: eigentlich eine absolute Top-Adresse direkt an der Alster. Doch seit 15 Jahren ist die alte Winterhuder Prachtvilla ein Geisterhaus. Nun soll endlich etwas geschehen. Der Eigentümer des denkmalgeschützten Hauses will fünf Wohnungen bauen plus eine Tiefgarage. Doch dafür werden aktuell erst mal Bäume gefällt.

Hinter der Villa erstreckt sich ein großer Garten, der fast bis an die nahe Scheffelstraße reicht. Nach Angaben von Anwohnern befanden sich hier bis zu 200 Jahre alte Eichen. Vergangene Woche rückten hier Arbeiter an und begannen mit Baumfällungen. Alles legal, teilte das zuständige Bezirksamt Nord auf MOPO-Anfrage mit.

Hamburg: Baumfällungen an der Alster legal

Amts-Sprecherin Larissa Robitzsch: „Es liegt für 16 Bäume, die der Baumschutzverordnung unterliegen, eine zustandsbedingte  Fällgenehmigung vor.“ Auf der gerodeten Fläche wird eine Tiefgarage gebaut. Die Zufahrt soll allerdings über Bellevue erfolgen.

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Laut dem Amt ist geplant, die Fassade der Villa zu erhalten. Innen wird es aber wohl wegen maroder Wände und Decken zu einer weitgehenden Entkernung kommen. Außerdem plant der Eigentümer auf dem großzügigen Grundstück hinten Anbauten. 

Hamburger Villa: Rekordverdächtiger Leerstand

Wenn die Arbeiten tatsächlich durchgeführt werden, geht ein rekordverdächtiger Leerstand an der Alster endlich zu Ende. Bei Anti-Leerstands-Demos war in den vergangenen Jahren  mehrfach vor dem Haus protestiert worden. Der Eigentümer wollte dann zunächst abreißen, doch das Bezirksamt verweigerte die Genehmigung.

Bellevue Bäume

16 kräftige Bäume sind im Garten der Villa zwischen Bellevue und Scheffelstraße gefällt worden.

Foto:

Quandt

Daraufhin ließ er den ehemaligen Prachtbau einfach verfallen. Gelegentlich fanden hier Dreharbeiten statt.

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Nach einer Besichtigung 2016 erklärten Mitarbeiter des Bezirksamts die Villa für unbewohnbar. Um das  geschützte Stadtbild am Alsterufer zu bewahren, stellte die Kulturbehörde das Haus schließlich unter Denkmalschutz.

Alster-Villa gehört wohl Hamburger Kaffeehändler-Dynastie

Das führte zu einem Umdenken bei den Eigentümern. Bei ihnen soll es sich um Angehörige einer bekannten Hamburger Kaffeehändler-Dynastie handeln.

Das traditionsreiche Unternehmen war vor fast 100 Jahren  gegründet worden. Die Firma, die sich immer noch in Familienbesitz befindet, verfügt über Vertretungen auf der ganzen Welt und macht jedes Jahr einen Umsatz in Milliarden-Höhe.

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