„Verkehrsberuhigt“: Grüne fordern Schleich-Pflicht in der City
Nur noch mit Schrittgeschwindigkeit durch die Innenstadt? In einigen Hamburger Straßen könnte das für Autofahrer bald zur Realität werden – zumindest für einen ganz bestimmten Zeitraum des Jahres.
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Nur noch mit Schrittgeschwindigkeit durch die Innenstadt? Wenn es nach den Grünen geht, könnte das in einigen Hamburger Straßen für Autofahrer bald zur Realität werden – zumindest für einen ganz bestimmten Zeitraum.
Per Definition sind Fußgänger und Fahrzeuge in einer derart verkehrsberuhigten Zone gleichberechtigt. Das bedeutet konkret: Fußgänger müssen nicht mehr wie sonst am Fahrbahnrand entlang gehen, sondern dürfen die gesamte Straße benutzen.
Wenn nötig, müssen die Autos warten. Fußgänger müssen allerdings zur Seite gehen, wenn ein Fahrzeug vorbeifahren möchte, denn die Straße darf nicht blockiert werden. Die maximale Geschwindigkeit für Autos lautet Schritttempo, also zwischen sieben und zehn Kilometern pro Stunde.
Hier könnte in Hamburg eine verkehrsberuhigte Zone entstehen
Solch eine Zone würden die Grünen in Hamburg-Mitte gerne in den Straßen Neuer Wall und Große Bleichen zwischen Bleichenbrücke und Poststraße sowie in der gesamten Poststraße einrichten lassen – das allerdings nur in der Vorweihnachtszeit. „In der Adventszeit sind traditionell immer mehr Fußgänger als sonst in der City unterwegs“, sagt Jörg Behrschmidt, baupolitischer Sprecher der Fraktion, im Gespräch mit der MOPO.
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„Dazu kommt, dass dort aktuell einige Baustellen sind, die den Fußgängern das Leben schwer machen und sie zwingen, auf die Fahrbahn auszuweichen.“ Eine temporäre verkehrsberuhigte Zone bezeichnet er deshalb als die beste Lösung. Die Aufenthaltsqualität würde gesteigert und gleichzeitig sinke die Gefahr eines möglichen Unfalls. Behrschmidt ist zudem optimistisch, dass eigentliche Vorgaben einer verkehrsberuhigten Zone, wie das Absenken vom Bürgersteig zur Fahrbahn, bei einer temporären Aktion nicht umgesetzt werden müssten.
Wann könnte es losgehen mit der verkehrsberuhigten Zone
Einen entsprechenden Antrag für eine verkehrsberuhigte Zone in der Zeit vom 21. November bis zum 23. Dezember hatte die Partei am Dienstagabend im Cityausschuss des Bezirks vorgestellt – dieser wurde allerdings mit den Stimmen der aktuell regierenden Koalition aus SPD, FDP und CDU abgelehnt.
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Sichtliche Enttäuschung darüber bei den Grünen, die sich jetzt erst einmal intern beraten wollen. „Ich gehe aber davon aus, dass wir dieses Projekt weiter verfolgen werden“, kündigt Behrschmidt an.