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Soldat am Telefon
  • Als die Impfquote noch niedrig war, halfen auch Bundeswehrsoldaten bei der Kontaktverfolgung von Infizierten (Archiv).
  • Foto: dpa

Verfolgung von Corona-Kontakten: Fehlt Hamburgs Bezirken das Personal?

Wer hat sich wo angesteckt? Die Hamburger Gesundheitsämter haben mit der Nachverfolgung der Corona-Infektionen alle Hände voll zu tun. Das Personal sollte dafür eigentlich in allen Bundesländern aufgestockt werden. In Hamburg sind bisher rund 240 Mitarbeiter für die Kontaktverfolgung im Einsatz – eigentlich sollten es mehr als doppelt so viele sein. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU hervor.

Ende April hat die Regierung beschlossen, dass für die Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern Teams à fünf Personen für je 20.000 Einwohner aufgebaut werden sollen. Für die Hamburger Gesundheitsämter würde das nach Angaben der CDU etwa 450 zusätzliche Mitarbeiter zur Kontaktnachverfolgung bedeuten. Doch die Zahlen in der Senatsantwort lassen anderes vermuten.

Hamburg-Nord: CDU kritisiert Personallage im Gesundheitsamt

Ein Beispiel für die Lage zeigt sich in Hamburg-Nord. „Nach diesem Schlüssel müssten 79 Mitarbeiter in Hamburg-Nord bereitstehen. Seit April wurden aber nur 20 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, so dass aktuell nur lediglich 40 der 79 Stellen besetzt sind“, kritisiert der Fraktionsvorsitzende der CDU-Nord, Andreas Schott, die Situation. „Das ist unverantwortlich.“ 

Das sagt der Bezirk Nord zu den Vorwürfen

Die MOPO hat im Bezirk Nord nachgefragt, wie es um das Personal im dortigen Gesundheitsamt bestellt ist. Für Hamburg-Nord seien nach dem Beschluss grundsätzlich 74 Vollzeitkräfte für die Kontaktnachverfolgung vorgesehen, sagt eine Sprecherin des Bezirksamts: „Diese Anzahl war durchgehend verfügbar durch Beschäftigte des Bezirksamtes, zusätzlich eingestellte Mitarbeiter und Personen, die bei Bedarf aus einer eigens eingerichteten Reserve zugesteuert werden.“

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Aktuell seien 60 Vollzeitkräfte in der Kontaktverfolgung tätig. „In der Reserve stehen heute 44 Personen zur Verfügung und werden anteilig eingesteuert nach Bedarf.“ Eine weitere Verstärkung sei vorgesehen. Zusätzlich sind 14 Kräfte der Bundeswehr als Unterstützung vor Ort im Einsatz. Es handelt sich dabei um einen Arzt, zwei Pflegefachkräfte und zehn weitere Bundeswehrsoldaten.

Gesundheitsamt: Warum ist Personal zur Kontaktverfolgung Mangelware?

Aber warum ist es scheinbar so schwer, genügend Personal zu finden? „Es muss immer aufgrund von Fluktuation nachgesteuert werden“, so die Sprecherin des Bezirksamts. Es brauche aber auch Fachpersonal und Personen zur Anleitung, um die Qualität der Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten. Einige Helfer sind zum Beispiel Studenten, die nun wieder aufhören, um sich ihrem Studium zu widmen. Die Rekrutierung laufe vor allem über die Personaldienststellen und diverse Ausschreibungen auch in sozialen Netzwerken. Es gebe aber auch schon Initiativbewerbungen.

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