Verfall im Herzen von Ottensen: Warum passiert hier seit Jahren nichts?
Jeder in Ottensen kennt das gelbe Eckgebäude an der Barnerstraße gegenüber der Fabrik. Ein paar Schritte weiter in einem Flachbau residierte bis April 2019 die Pizzeria „Mamma Mia“, geliebt von Promis und Anwohnern. Inzwischen verfällt die Bebauung im Herzen des Stadtteils zunehmend, der angekündigte Neubau mit gut 60 Wohnungen verzögert sich immer wieder. Was ist da los?
Über den Leerstand an der Ecke Bahrenfelder/Barnerstraße seit 2019 freuen sich nur die Sprayer, die die Fassaden und Fenster großflächig besprühen. In den Hauseingängen haben Obdachlose Unterschlupf gefunden, auf der einstigen Restaurantterrasse des „Mamma Mia“ bahnen sich Gräser ihren Weg durch die Gehwegplatten. Insgesamt 1700 Quadratmeter groß ist das Filetgrundstück, auf dem neben dem Eckhaus, einer historischen Fischfabrik, mehrere Flachbauten stehen. Auch der bekannte Gitarrenladen No. 1 Guitar Center war viele Jahre hier ansässig.
Jeder in Ottensen kennt das gelbe Eckgebäude an der Barnerstraße gegenüber der Fabrik. Ein paar Schritte weiter in einem Flachbau residierte bis April 2019 die Pizzeria „Mamma Mia“, geliebt von Promis und Anwohnern. Inzwischen verfällt die Bebauung im Herzen des Stadtteils zunehmend, der angekündigte Neubau mit gut 60 Wohnungen verzögert sich immer wieder. Was ist da los?
Über den Leerstand an der Ecke Bahrenfelder/Barnerstraße seit 2019 freuen sich nur die Sprayer, die die Fassaden und Fenster großflächig besprühen. In den Hauseingängen haben Obdachlose Unterschlupf gefunden, auf der einstigen Restaurantterrasse des „Mamma Mia“ bahnen sich Gräser ihren Weg durch die Gehwegplatten. Insgesamt 1700 Quadratmeter groß ist das Filetgrundstück, auf dem neben dem Eckhaus, einer historischen Fischfabrik, mehrere Flachbauten stehen. Auch der bekannte Gitarrenladen No. 1 Guitar Center war viele Jahre hier ansässig.
Ottensen: Verfall im Herzen des Stadtteils
Ein Blick von oben per Drohne offenbart die kleinteilige Bebauung der Fläche. Längst hätte alles abgerissen werden sollen für das schicke Neubauprojekt „Barner 42“. Woran hakt es? Nach MOPO-Informationen sollen sich die Verhandlungen mit den Eigentümern der Nachbargrundstücke überraschend zäh gestaltet haben. Dabei sei es auch um den Supermarkt-Parkplatz gegangen, an den die zukünftige Großbaustelle grenzt.

Inzwischen zeigt die Köhler & von Bargen Unternehmensgruppe sich optimistisch: „Wir hoffen, dass wir im ersten Quartal die Abbruchgenehmigung und einen positiven Bauvorbescheid des Bezirksamtes erhalten.“ Dann könne im Sommer 2022 der Abriss beginnen.
Bauprojekt „Barner 42“: Das sagt der Bezirk
Da das Projekt in einem Gebiet der Sozialen Erhaltensverordnung liegt, achtet das Bezirksamt Altona streng darauf, dass kein Mieter verdrängt wird: „Wichtig ist, dass dem Bezirksamt Grundrisse übermittelt werden, damit wir prüfen können, ob die vorgeschlagenen Ersatzwohnungen für den Bestandswohnraum in Frage kommen“, so der Sprecher des Bezirksamtes, Mike Schlink: „Das Bezirksamt kann einem Abbruch erst zustimmen, wenn der Bauherr in der Neubauplanung die erforderlichen drei Ersatzwohnungen abbildet und dieser Ersatzwohnraum auch über einen Städtebaulichen Vertrag gesichert wird.“

Heißt: Den drei Mietern des Abrissgebäudes müssen im Neubau Wohnungen angeboten werden, die in Größe und Preis ihren bisherigen entsprechen. Kein Problem, lässt der Investor verlauten: „Allen Mieter:innen wurden Ersatzwohnungen gestellt und oder es wurde ein Rückzug in den Neubau vereinbart“, so ein Sprecher zur MOPO.
Das könnte Sie auch interessieren: Nächster Halt Ottensen: Neue S-Bahn-Station braucht noch länger
Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes mit der hellen Klinkerfassade sollen die angestammten Restaurants „Babylon“ und „Sotiris“ einziehen, im Hof soll der Kulturverein „Villa Dunkelbunt“ samt Fahrradwerkstatt seinen Platz finden. Laut dem Unternehmen Köhler & von Bargen durften die Mieter mitreden, als 2017 die ersten Planungen für das Projekt begannen.
Die Betreiber des „Mamma Mia“ haben inzwischen das „Il Gambero“ an der Elbchaussee (Ottensen) eröffnet und wollen – anders als noch in der Visualisierung des Architekturbüros B99 zu sehen – nicht an ihren alten Standort zurückkehren.