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  • Ein Verkehrschild mit dem Zusatz Lärmschutz weist in Hamburg an der Eiffestraße auf ein Tempolimit hin. Der ADFC fordert dies für alle Hauptstraßen. (Archivfoto)
  • Foto: picture alliance / Axel Heimken/dpa

Verband fordert: Führt Tempo 30 auf allen Straßen in Hamburg ein

Mitten in der Nacht von Verkehrslärm aus dem Schlaf gerissen werden, das will niemand. Aus diesem Grund soll ab nächstem Jahr viel mehr Straßen nachts Tempo 30 gelten. Dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) reicht das nicht und fordert deshalb die flächendeckende Einführung von Tempo 30 in ganz Hamburg – und zwar rund um die Uhr. 

Nächtliche Tempo-30-Zonen gibt es in Hamburg bereits seit Anfang 2018, unter anderem in der Eiffestraße (Hamm). Am Dienstag teilte die Umweltbehörde mit, dass es ab Mitte 2022 weitere 20 Straßen geben soll, auf denen künftig in der Nacht Tempo 30 zählt. Darunter Abschnitte der Ahrensburger Straße (Wandsbek), des Mühlenkamps (Winterhude) und des Winterhuder Wegs (Uhlenhorst). 2024 werden dann voraussichtlich 65 weitere Straßen folgen. Tempo 30 soll dann zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gelten.

ADFC fordert Tempo 30 für alle Straßen in Hamburg

Der ADFC sieht das Problem allerdings nicht als gelöst. „Auch mit diesen neuen nächtlichen Tempo-30-Strecken wird Hamburg sein massives, flächendeckendes Lärmproblem nicht in den Griff bekommen“, so Tom Jakobi, stellvertretender Vorsitzender vom ADFC. „Die vielen, aber meist auch nur sehr kurzen nächtlichen Tempo-30-Strecken, die jetzt kommen sollen, sind ein Tropfen auf dem heißen Stein – mit einem solchen Klein-Klein wird die Stadt die gesetzlichen Lärm- und Klimaschutzvorgaben nicht einhalten können.“

Der neue Lärmaktionsplan klammere viele Straßen aus, die nachts überlaut seien, so Jakobi weiter. Tagsüber seien keinerlei Temporeduzierungen vorgesehen. Laut Bundesverwaltungsgericht seien die Behörden aber dazu verpflichtet, bei Lärmwerten von mehr als 60 dB(A) in der Nacht bzw. 70 dB(A) Abhilfe zu schaffen. „Die Lärmkarten der Stadt Hamburg zeigen, dass diese Lärmwerte auf fast allen Hauptstraßen überschritten werden – und zwar auf der ganzen Länge Tag und Nacht“, so Jakobi.

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Gleichzeitig fordert der ADFC den Senat und Behörden auf, den Lärmschutz deutlich schneller zu verbessern als bisher. „Selbst aus dem ohnehin unzureichenden Lärmaktionsplan von 2013 sind 10 von 24 einst geplanten Temporeduktionen auch nach acht Jahre immer noch nicht realisiert worden“, so Jakobi. 

Hamburg: Betroffene können handeln

Der ADFC rufe Hamburger:innen auf, die an Hauptstraßen leben, die Planungen zum Lärmschutz in ihrer Straße zu prüfen und vom Senat einzufordern. Das Online-Beteiligungsverfahren laufe noch bis zum 25. Juni 2021. Die Öffentlichkeit kann sich unter https://beteiligung.hamburg/laermaktionsplan einbringen.

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