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Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) will das Alkoholverbot in der Schanze verlängern.
  • Foto: (c) dpa

Party-Ärger: Senatorin will Alkoholverbote bis Ende Juni

Feiernde, grölende Jugendliche, alle dicht and dicht gedrängt und ohne Masken: Tausende machten zuletzt im Schanzenviertel Party – ohne Rücksicht auf Corona, Gastronomen und  Anwohner. Wegen zahlreicher Regelverstöße gelten dort seit Freitag eine Sperrstunde und Alkoholverbot. Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) will die Maßnahmen nun verlängern. 

Die abendliche Sperrstunde und das Alkoholverbot am Wochenende sollen im Hamburger Schanzenviertel und in Teilen von St. Pauli noch mehrere Wochen gelten. „Das sind harte Eingriffe, weil jeder betroffen ist. Aber ich fürchte, wir werden das noch mindestens den ganzen Juni beibehalten müssen“, sagte Leonhard „Bild“-Zeitung.

Hamburgs Sozialsenatorin will Corona-Verbote verlängern

Die Feier-Exzesse am letzten Mai-Wochenende hätten bei ihr „deutlichen Ärger“ ausgelöst, so die Senatorin. „Ich kann ja die jungen Leute verstehen, die Party machen wollen. Aber die Opfer sind am Ende viele Gastronomen, denen es sowieso schon schlecht geht.“ Diese litten nun unter Einschränkungen, die der Senat habe verhängen müssen. 

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Seit Freitag gilt in den Hamburger Szenevierteln am Wochenende ein Alkoholverbot. Zwischen 20 und 6 Uhr dürfen Bier, Schnaps und Wein nicht verkauft und auch nicht mitgeführt werden. Die Gastronomie muss um 23 Uhr auch im Außenbereich schließen.

Alkoholverbote und Sperrstunde: Polizei zieht positive Bilanz 

Ein Polizeisprecher zog am Sonntag eine insgesamt positive Bilanz zu den neuen Maßnahmen: „Die verschärften Regelungen zum Alkoholkonsum und -verkauf zeigten sich als sehr wirksam, so dass insgesamt weniger Verstöße festgestellt und geahndet werden mussten.“ Im Bereich der Reeperbahn hätten sich in den Nächten zum Samstag und Sonntag jeweils rund 4000 Menschen aufgehalten. Viele hätten die Maskenpflicht nicht beachtet, meist hätten aber Ermahnungen ausgereicht. 

In der Nacht zum Sonntag ging die Polizei gegen rund 750 überwiegend junge Menschen im Stadtpark vor. Anwohner hätten sich über laute Musik und Lärm beschwert, hieß es. Die Stimmung sei zwischenzeitlich aggressiv geworden, offenbar auch durch den Konsum von Betäubungsmitteln. Polizeifahrzeuge seien mit Flaschen beworfen worden. Die Corona-Verordnung sieht für den Stadtpark kein Alkoholverbot vor, die Polizei kann es aber anordnen. 

Zahlreiche Corona-Verstöße auch in Ottensen

Auch in Ottensen war es am Wochenende unruhig. Rund 400 Besucher blockierten in der Nacht zum Samstag den Angaben zufolge den Alma-Wartenberg-Platz, hielten sich nicht an die Abstände, trugen keine Maske und tranken trotz Verbots Alkohol. Es sei auch Widerstand gegen die Einsatzkräfte geleistet worden, die mit Lautsprecherdurchsagen zur Einhaltung der Corona-Regeln aufgefordert hatten. Die Polizei meldete insgesamt fünf Festnahmen. 

Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, sank am Sonntag auf 20,5. Am Sonntag vor einer Woche hatte die Sozialbehörde den Wert noch mit 24,0 angegeben. (dpa/lmr)

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