Abgenagtes Skelett in Hamburg gefunden: Hier lebte 30 Jahre lang ein Mensch
Den Hamburger Zeitungen war es im Januar nur eine kleine Meldung wert: Am Billbrookkanal war das Skelett eines Obdachlosen entdeckt worden. Doch hinter der dürren Polizeimeldung, die Quelle dieser Berichte war, verbirgt sich ein entsetzliches menschliches Schicksal. Hier hat ein offenbar gebildeter Mann seit den 1990er Jahren unter einer Betonrampe gelebt. Er starb schon vor Jahren und sein Körper wurde von Ratten zernagt.
Den Hamburger Zeitungen war es im Januar nur eine kleine Meldung wert: Am Billbrookkanal war das Skelett eines Obdachlosen entdeckt worden. Doch hinter der dürren Polizeimeldung, die Quelle dieser Berichte war, verbirgt sich ein entsetzliches menschliches Schicksal. Hier hat ein offenbar gebildeter Mann seit den 1990er Jahren unter einer Betonrampe gelebt. Er starb schon vor Jahren und sein Körper wurde von Ratten zernagt.
Jahrzehntelang war das Ufer des Billbrookkanals in Höhe Liebigstraße 22 verwahrlost und voller Gestrüpp. Anfang dieses Jahres übernahm ein neuer Pächter das Areal und eröffnete seinen „Ambar Logisticpark“. Der Mann räumte das Ufer-Areal auf.
Nachdem die steile Böschung vom Müll befreit und das Gestrüpp gerodet war, blieb nur noch der massive Betonvorsprung übrig, der vermutlich einmal zum Beladen von Schuten am Kanal errichtet worden war.
Billbrook: Unternehmer entdeckt Skelett am Ufer des Billbrookkanals
Der Unternehmer zur MOPO: „Dort drunter lag ein Berg Müll und wir fanden eine Matratze und eine Decke, unter der sich Knochen befanden. Ich dachte erst, dass das die Überreste eines Tieres sind, doch dann entdeckte ich einen Schuh mit einem Fuß. So was wollen Sie einfach nicht sehen …“ Der Mann stockt, wirkt auch Wochen nach dem grausigen Fund noch betroffen.

Der Fuß war das Überbleibsel eines Menschen, der Rest des Körpers war skelettiert. Nun ermittelt das Landeskriminalamt und bittet um Hinweise.
Obdachloser soll Ingenieur oder Architekt gewesen sein
Laut Anrainern soll hier ein Mann gelebt haben, der nach der Trennung von seiner Frau aus der Bahn geworfen wurde. Er soll Ingenieur oder Architekt gewesen sein. Am Ufer des Kanals zapfte er illegal Strom ab. Auf einem Herd kochte er sein Essen. Der Mann studierte Baupläne, las aber auch den „Playboy“.

Aber womit hat sich der Obdachlose sonst beschäftigt? Wie hat er sich Lebensmittel verschafft? Hat er gebettelt oder hatte er Ersparnisse? An dem Ort, wo der Unbekannte Jahrzehnte gelebt hat, sah sich die MOPO nun um und entdeckte ein großes Rattenloch. Als Fotograf Florian Quandt hineinfotografierte, schaute er in die Augen einer fetten Ratte.