Unglaublich! In diesem schicken Stadtteil gibt es die meisten Sozialwohnungen
Ein Stadtteil mit vielen Sozialwohnungen? Da denken die meisten spontan an Quartiere der 70er Jahre, wie Mümmelmannsberg oder Steilshoop und Osdorfer Born. Doch seit es beim Bau neuer Wohnungen in Hamburg den verpflichtenden Drittelmix gibt, liegt ein ganz anderer Stadtteil vorn, was den Anteil geförderter Wohnungen angeht. Und das ist ausgerechnet einer der teuersten Orte der Stadt.
- Deutsch (Deutschland)
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Ein Stadtteil mit vielen Sozialwohnungen? Da denken die meisten spontan an Quartiere der 70er Jahre, wie Mümmelmannsberg oder Steilshoop und Osdorfer Born. Doch seit es beim Bau neuer Wohnungen in Hamburg den verpflichtenden Drittelmix gibt, liegt ein ganz anderer Stadtteil vorn, was den Anteil geförderter Wohnungen angeht. Und das ist ausgerechnet einer der teuersten Orte der Stadt.
Wer aus dem Klinkergebäude „KPTN“ am Sandtorkai vor die Haustür tritt, der hört viel Dänisch, Französisch und Englisch. Denn unterwegs sind hier in der HafenCity im Sommer vor allem Touristen. Die Elbphilharmonie ist vom Gebäude nur ein paar hundert Meter entfernt. Noch viel näher ist der neue XXL-Shoppingtempel Westfield Überseequartier, und natürlich die Elbe. Wer im KPTN eine Wohnung ergattert hat, der ist entweder sehr wohlhabend – oder er hatte das Glück, den Zuschlag für eine der 63 Sozialwohnungen zu ergattern, die es dort gibt.
Fast ein Viertel Sozialwohnungen in der HafenCity
Sozialwohnungen und HafenCity, das klingt wie ein Widerspruch. Doch von den 4000 Wohnungen, die dort gebaut wurden und werden, sind 24,9 Prozent sozial gefördert. Der hamburgweite Schnitt liegt nur bei 7,9 Prozent. Dass es in der HafenCity noch keine 33 Prozent sind, liegt allein daran, dass der Drittelmix seit 2011 gilt und ein Teil der Flächen damals bereits vermarktet war. Man konnte die Auflage nicht nachträglich verhängen. Deshalb gibt es im Überseequartier leider keinen Drittelmix bei den mehr als 500 Wohnungen im Westfield-Rodamco-Quartier.
Im Baakenhafen hat die Saga bereits 180 geförderte Wohnungen gebaut, am Strandkai direkt am Wasser gibt es zudem Wohnungen verschiedener Genossenschaften. Sie sind allerdings teils nur „mietpreisgedämpft“ und liegen bei 15 Euro pro Quadratmeter. Mittlerweile sind mehr als 90 Prozent der Bauvorhaben fertiggestellt und 8000 Menschen wohnen in der HafenCity. Was neben den vielen Sozialwohnungen noch überrascht: Jeder vierte Haushalt im neuen Stadtteil hat Kinder, hamburgweit ist es nur jeder fünfte.
DC Developments baute das KPTN in Hamburg
Zum Gebäudekomplex des KPTN zwischen Sandtorkai, Tokiostraße und Singapurstraße gehören auch das „Pierdrei Hotel“, die Astor Filmlounge, Geschäfte und Gastronomie. Mieter und Wohnungseigentümer können einen zentralen Innenhof und einen Teil des Daches nutzen.
Gebaut wurde das KPTN vom Projektentwickler DC Developments. Die Sozialwohnungen sind auf dem ersten und zweiten Förderweg entstanden und haben gedeckelte Mieten von knapp sieben bis neun Euro pro Quadratmeter. So wohnen im Gebäude Menschen Tür an Tür, die 400 Euro für ihre vier Wände bezahlen oder 1500 Euro. Für diesen stolzen Preis wird von Privat aktuell ein Studio im Gebäude angeboten.
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Wer jetzt Lust bekommen hat, dort zu wohnen: Auf Nachfrage heißt es von DC Developments-Prokurist Friedrich Traub: „Das Interesse an den 50 bis 120 Quadratmeter großen Wohnungen war groß, daher ist der Komplex voll vermietet. Wir haben sehr lange Wartelisten und können momentan keine weiteren Interessierten aufnehmen.“