Unfallschwerpunkt: Sind Hamburgs Autofahrer zu doof für diese Kreuzung?
„Ein öfter in die Horizontale gerammtes Schild“ (so drücken es einige aus) beschäftigt die Bezirkspolitik in Bergedorf: Der weiße Pfeil auf blauem Grund soll seit der Umgestaltung der Verkehrsführung am Lohbrügger Markt (Lohbrügge) immer wieder von Autofahrern umgenietet werden. Offenbar tun sich Linksabbieger schwer damit, die neue Mittelinsel mit dem Schild unfallfrei zu umfahren. Ist die neue Verkehrsführung so unübersichtlich, oder mangelt es den Lohbrüggern schlicht an Fahrkenntnis?
- Deutsch (Deutschland)
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„Ein öfter in die Horizontale gerammtes Schild“ (so drücken es einige aus) beschäftigt die Bezirkspolitik in Bergedorf: Der weiße Pfeil auf blauem Grund soll seit der Umgestaltung der Verkehrsführung am Lohbrügger Markt (Lohbrügge) immer wieder von Autofahrern umgenietet werden. Offenbar tun sich Linksabbieger schwer damit, die neue Mittelinsel mit dem Schild unfallfrei zu umfahren. Ist die neue Verkehrsführung so unübersichtlich, oder mangelt es den Lohbrüggern schlicht an Fahrkenntnis?
„Die Linksabbieger fahren hier schon extra vorsichtig“, sagt Michael Mirbach (Die Linke). Der Vorsitzende der Bezirksfraktion hat sich vor Ort ein Bild gemacht. In ihrer jetzigen Form hemme die Mittelinsel den Verkehrsfluss, meint Mirbach.
Lohbrügge: Schild wird immer wieder von Linksabbiegern übersehen
Mit fünf Auto- und zwei Fahrradspuren ist der Lohbrügger Markt eine der Hauptverkehrsstraßen im Stadtteil. Die Einmündung der Lohbrügger Landstraße wurde vor gut zwei Jahren umgestaltet. Neben der neuen Verkehrsinsel markieren rote Streifen die Radwege, die zudem durch Betonschwellen auch räumlich vom Rest der Straße getrennt sind – eine sogenannte Protected Bike-Lane. So sollen Radfahrer besser geschützt werden.
Die neue Sicherheit für Radfahrer könnte dabei auf Kosten des Autoverkehrs gegangen sein: Laut der Linksfraktion deuten neben dem demolierten Schild auch Gummispuren an den Betonschwellen auf ein „mangelndes Verständnis von Autofahrenden für den etwas ungewöhnlichen Winkel beim Linksabbiegen von der Lohbrügger Landstraße auf den Lohbrügger Markt hin“.
Ist nun der neue Spurverlauf schuld, oder sind die Autofahrer zu unfähig? In einem Auskunftsersuchen an das Bezirksamt will die Fraktion genau diese Frage klären. „Auch wenn das Problem erstmal klein erscheint, dauert dessen Beseitigung oft länger“, sagt Michael Mirbach. „Deshalb haben wir das jetzt mal angeschoben.“
Die Einmündung ist der Polizei als Unfallschwerpunkt bekannt
Die Linke möchte vom Bezirk unter anderem wissen, wie das Amt die Sichtbarkeit des Spurverlaufs einschätzt und wie häufig das Schild beschädigt wurde. Auch etwaige Pläne für eine übersichtlichere Straßenführung fragt die Fraktion ab. Das Ersuchen wird am Donnerstag Thema in der Bezirksversammlung sein.
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Auch die Polizei bestätigte der MOPO, dass es sich bei der Einmündung um eine „Unfallhäufungsstelle“ handelt. Der Polizeisprecher betonte jedoch, dass dies nicht im Zusammenhang mit den erfolgten Umbaumaßnahmen stehen muss.