Paulihaus
  • So soll das „Paulihaus“ neben der Rindermarkthalle aussehen.
  • Foto: Bloomimages/hfr

Umstrittener Neubau in Hamburg: Aktivisten verärgert über Besiegelung von Paulihaus

St. Pauli –

„Hamburg droht ein weiterer baulicher Skandal: Das Paulihaus“. So macht die Initiative „St. Pauli Code Jetzt“ bei Facebook auf den Bau eines sechsstöckigen Gebäudes am Neuen Pferdemarkt aufmerksam. Der Hauptmieter des geplanten Bürobaus, die Werbeagentur „Pahnke Markenmacherei“ wurde von der Stadt als Wirtschaftsförderungsfall eingestuft. Gegner zeigen sich verärgert. 

Die Werbeagentur gehört laut der Linken zu zwei Dritteln dem Berliner Milliardär Axel Oberwelland („Storck“), der laut „Forbes“-Magazin mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar zu den 500 reichsten Menschen der Welt zählt. Auch am Paulihaus würde er Anteilseigner mit 25 Prozent sein. Genau diese Agentur wurde als Wirtschaftsförderungsfall eingestuft. Aber was bedeutet das konkret?

Paulihaus in Hamburg sorgt für Zündstoff

„Bei ,Wirtschaftsförderungsfall‘ denkt man automatisch an Subventionen und Bedürftigkeit. Dies ist aber nicht der Fall“, sagt Andreas Köpke von der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hamburg Invest gegenüber der „Zeit”.

Es gehe dabei nur darum, ob die Stadt ein Grundstück verkaufe oder verpachte. Köpke: „Dies geschieht nur dann, wenn für Hamburg festgelegte positive Effekte erreicht werden. Es ist also völlig egal, ob eine der Parteien Milliardär ist.“

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Der Werbeagentur solle damit in Hamburg ein roter Teppich ausgerollt werden, heißt es von „St. Pauli Code Jetzt“. „Erstaunlich ist, dass Pahnke, oder genauer gesagt Axel Oberwelland, im Januar dieses Jahres zwei neue Firmen ins Handelsregister eintragen ließ: „Pauliwork“ und „Pahnke Immobilien GmbH“. Deren Geschäftszweck ist nicht die Werbung, sondern das Verwalten von eigenem oder fremdem Grundbesitz sowie das Halten und Verwalten von Beteiligungen an anderen Unternehmen, die ebenfalls im Bereich der Verwaltung eigenen Vermögens tätig sind“, erklärt die Initiative. 

Hamburger Initiative „St. Pauli Code jetzt“ verärgert

Bei „Pauliwork“ sei das ähnlich. Die Firma verwalte eigenen oder fremden Grundbesitz und schaffe insbesondere eine Co-Working-Infrastruktur. Beide Firmen seien also darauf aus, Büroflächen und Arbeitsplätze zu vermieten. „Da stellt sich doch die Frage, was diese Firmen wirklich mit dem sechsstöckigen Bürohaus am Neuen Pferdemarkt anfangen wollen? Wirklich selbst dort einziehen und ein netter neuer Nachbar sein oder durch die Vermietung von eng möblierten Co-Working-Arbeitsflächen den Milliardär Axel Oberwelland noch reicher machen?“, fragt die Initiative. 

Regine Jorzick, Leiterin für Kommunikation und Marketing bei „Hamburg Team“, dem Unternehmen, das für die Projektentwicklung verantwortlich ist, versicherte im Gespräch mit der MOPO, dass die Unternehmen die Räumlichkeiten selbst beziehen werden. Außerdem werden auch keine Gelder an die Baugruppe gezahlt, erklärt sie. Es sei nicht im Sinne der Gesellschaft, mit Untervermietung Profite zu machen.

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