• Das Sexleben von Paaren könnte sich während der Corona-Krise stark verändern (Symbolbild).
  • Foto: imago images/PhotoAlto

UKE-Forscher erklärt: Darum ist Sex für Paare während Corona besonders schwierig

Haben Paare mehr Sex während der Corona-Krise? Das könnte man in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen zumindest vermuten. Forscher aus sieben europäischen Ländern wollen nun konkret untersuchen, wie die Corona-Pandemie das Sexualleben von Paaren verändert hat – auch das UKE in Hamburg ist dabei.

UKE-Professor Peer Briken leitet das Institut für Sexualforschung am Universitätsklinikum sowie die aktuelle Studie. In einem Interview mit dem  „Abendblatt“ spricht er über die Herausforderungen, die viele Paare aktuell bestehen müssen: Die Kinder sind den ganzen Tag zu Hause und durch Homeoffice fällt es schwer, Privatleben und Arbeit voneinander zu trennen. Es gebe sehr wenig Rückzugsmöglichkeiten. Körperliche Intimität? Fehlanzeige!

Hamburger Forscher: Andere Form der Intimität zwischen Paaren

Dafür könnte sich laut Briken aber eine andere Form der Intimität entwickeln: Man habe nun mehr Zeit für Gespräche, auch über sexuelle Vorlieben. „Gemeinsam können Paare überlegen, wie sie den unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen gerecht werden, ohne dass sich dabei ein Partner verbiegen muss“, so Birken zum „Abendblatt“.

Das könnte Sie auch interessieren: Liebe im Lockdown. Das sind die Sextrends der Corona-Zeit

Ziel der Studie sei es nicht nur herauszufinden, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf das Sexualleben an sich hat, sondern auch auf das Erleben von unterschiedlichen sexuellen Verlangen. Im Anschluss daran könnten von den Forschern Ratschläge entwickelt oder sogar Möglichkeiten zur professionellen Hilfe aufgezeigt werden.

Sexualleben von Singles ebenfalls betroffen

Aber nicht nur Paare, sondern auch Singles sind durch die Corona-Krise betroffen: Laut Briken würden einige momentan noch stärker leiden als Paare, vor allem Ältere, die sich ebenfalls nach körperlicher Nähe sehnen, aber durch das Virus besonders gefährdet sind. Zudem seien sie mit den digitalen Medien weniger stark vertraut.

In einer weiteren Studie wollen die Forscher herausfinden, wie sich die Nutzung von Pornografie oder Sexchats in der Krise entwickelt. Schon jetzt könne man aber sagen, dass die digitalen Medien mehr genutzt werden als vorher.

Wer an der Online-Studie teilnehmen möchte, kann das komplett anonym hier tun. (lmr)

 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp