• Foto: Kröger/Polizei

Überfälle in Hamburg: Serientäter überführt – und von der Polizei erschossen

Stadtgebiet –

Mit einer Aldi-Tüte soll ein Mann Mitte Oktober 2019 eine Bank an der Bahnhofstraße in Rahlstedt überfallen haben, drei Tage später eine Apotheke in Harvestehude, kurz darauf die Zahlstelle des Bezirksamts Nord in Eppendorf. Nun sei der Täter ermittelt, teilte die Polizei Hamburg mit. Aber: Er ist tot. Er wurde in Lübeck von Polizisten erschossen.

Mit einem Phantombild fahndete die Polizei nach dem flüchtigen Mann, den Opfer und Zeugen als etwa 1,85 Meter groß und schlank beschrieben hatten. Sein schmales Gesicht versteckte er stets in einer dunklen Kapuze, aus der seine stahlblauen Augen blinzelten. Auffällig: seine buschigen Augenbrauen.

Hamburg: Drei Überfälle, Polizei überführt Täter – er ist tot

Ein Streifenwagen vor der Volksbank in Rahlstedt.

Ein Streifenwagen vor der Volksbank in Rahlstedt.

Foto:

Marius Röer

Mehrere Bürgerhinweise wären bei der Polizei eingegangen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Ein Hinweis führte die Beamten dann auf die Spur des 52-Jährigen, der als mutmaßlicher Täter gehandelt wird. „Zwischenzeitlich ist dieser aber verstorben.“

Und das bei einem Schusswechsel mit der Polizei in Lübeck: Im November vergangenen Jahres soll der 52-Jährige zunächst einen Vater und seine Tochter in einem Park angesprochen und „dabei einen bedrohlichen Eindruck gemacht haben“, wie die Lübecker Polizei zunächst mitteilte. Als Beamte eintrafen, soll er eine Waffe gezogen und das Feuer eröffnet haben. Er wurde durch zwei Schüsse aus der Pistole eines Polizisten getötet.

Schusswechsel in Lübeck: Wollte der Mann erschossen werden?

In der Hand hielt der 52-Jährige, der bereits 1989 und 1997 zu langjährigen Haftstrafen wegen räuberischer Erpressung und Raubes verurteilt worden war, aber wohl nur eine Schreckschusspistole. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann erschossen werden wollte. Befragungen im privaten Umfeld des Toten hätte die Vermutung bestätigt, sagte Lübecks Kripo-Chef Thomas Wolff damals.

Ein Polizist sucht im Lübecker Stadtpark nach Patronenhülsen.

Ein Polizist sucht im Lübecker Stadtpark nach Patronenhülsen.

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Kröger/Polizei

Die Arbeit der Hamburger Polizei zu den begangenen drei Raubüberfällen ist damit aber noch nicht vorbei. Die Kripo-Ermittler gehen nämlich davon aus, dass der Mann Komplizen hatte, die ihm in allen Fällen bei der Flucht geholfen haben sollen. Hinweise an: Tel. 428 65 6789.

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