Überall Infizierte: So rollt die Corona-Sommerwelle durch Hamburg
Mediziner warnen, Notaufnahmen machen dicht, auch in Unternehmen melden sich viele Menschen krank: Corona ist im Turbotempo zurück – und gleichzeitig fliegen wir im Blindflug. Auch wie viele Hamburger schon infiziert sind, ist unklar. Wie schlimm trifft die Sommerwelle unsere Stadt?
Die hochansteckende Omikron-Variante BA.5, aber kaum noch Corona-Maßnahmen: Die Corona-Zahlen in Deutschland und Hamburg sind stark gestiegen. Laut Gesundheitsbehörde liegt die Hamburger Inzidenz aktuell bei 825,28. Damit ist sie zwar niedriger als vorige Woche, weil Infektionen aber nicht mehr mit Labortests nachgewiesen werden müssen, tauchen nicht mehr alle Fälle in der Statistik auf. Die Inzidenz ist keine verlässliche Zahl mehr.
Corona in Hamburg: Dunkelziffer etwa doppelt so hoch
Mediziner warnen, Notaufnahmen machen dicht, auch in Unternehmen melden sich viele Menschen krank: Corona ist im Turbotempo zurück – und gleichzeitig fliegen wir im Blindflug. Auch wie viele Hamburger schon infiziert sind, ist unklar. Wie schlimm trifft die Sommerwelle unsere Stadt?
Die hochansteckende Omikron-Variante BA.5, aber kaum noch Corona-Maßnahmen: Die Corona-Zahlen in Deutschland und Hamburg sind stark gestiegen. Laut Gesundheitsbehörde liegt die Hamburger Inzidenz aktuell bei 825,28. Damit ist sie zwar niedriger als vorige Woche, weil Infektionen aber nicht mehr mit Labortests nachgewiesen werden müssen, tauchen nicht mehr alle Fälle in der Statistik auf. Die Inzidenz ist keine verlässliche Zahl mehr.
Corona in Hamburg: Dunkelziffer etwa doppelt so hoch
Wie viele Hamburger:innen sind also mit dem Virus infiziert? „Letztendlich haben wir aktuell keine Datenbasis, auf der wir sichere Abschätzungen treffen können“, sagt Johannes Knobloch, Leiter des Arbeitsbereichs Krankenhaushygiene am UKE. Auch die Gesundheitsbehörde kann keine konkrete Zahl nennen. Allein in der vergangenen Woche seien rund 16.000 Tests in den Laboren positiv ausgefallen, so Sprecher Martin Helfrich. Es sei aber davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen „deutlich höher liegt“.

Der Mikrobiologe Knobloch hält eine mindestens doppelt so hohe Inzidenz für wahrscheinlich. Dabei hänge die Dunkelziffer aber auch von den Lebensumständen von Personengruppen ab. Da etwa medizinische Einrichtungen ihr Personal zweimal wöchentlich testen, sei die Dunkelziffer in diesem Bereich sehr niedrig. Die Zahlen könnten die Situation der 18- bis 65-Jährigen somit einigermaßen widerspiegeln. Im UKE sind derzeit rund 250 von 14.400 Beschäftigten in Isolation – das sind etwa 1,74 Prozent.
Corona-Sommerwelle: Wir sind mitten drin
Einen weiteren Anhaltspunkt bieten Coronafälle, die in Klinken entdeckt werden, denn hier wird jede:r getestet. Aktuell sind 409 Patient:innen positiv (Stand: 4. Juli). Anfang 2021 waren es knapp unter 600.
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„Innerhalb von nur einer Woche ist diese Zahl um mehr als 50 angestiegen“, erläutert Claudia Brase, Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft. Die Fallzahl aus den Klinken sei zwar nicht repräsentativ und lasse keinen direkten Rückschluss auf die tatsächliche Inzidenz zu, erklärt die Medizinerin. „Aber gemeinsam mit der Inzidenz und der hohen Positivrate bei den Tests sehen wir deutlich, dass wir mitten in einer starken Sommerwelle sind – und sie rasant weiter ansteigt.“
Kliniken am Limit: Personalausfall führt zu Engpässen
In manchen Kliniken spitzt sich die Lage bereits zu. Zwar sind Covid-19-Verläufe durch Omikron meist milder, doch da Patient:innen mit Corona stets isoliert werden müssen, sorgen sie auch auf Normalstationen für Mehraufwand, erklärt Brase. „Gleichzeitig sind in den letzten beiden Wochen die Krankmeldungen auch in den Kliniken deutlich gestiegen. Die Personallage war schon vorher angespannt – jetzt kommt es zu Engpässen.“
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Bundesweit warnen Mediziner vor den Folgen des Personalmangels. Das Uni-Klinikum Schleswig-Holstein kündigte schon an, Stationen zeitweise zu schließen. Auch Brase blickt besorgt auf die kommenden Wochen – und rechnet mit noch mehr Ausfällen. „Noch ist nicht abzusehen, wann die Spitze der Welle erreicht ist“, sagt sie. „Bis dahin sind wir im Krisenmodus.“