„War restlos dumm von mir“: Drei Männer sollen Corona-Hilfen erschlichen haben
Es geht um mehrere Zehntausend Euro: Drei Männer sollen mit einer Scheinfirma Corona-Hilfen ergaunert haben. So lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft am Mittwoch vor dem Amtsgericht Hamburg. Zwei der Angeklagten sagen aus – und weisen die Schuld von sich.
Es geht um mehrere Zehntausend Euro: Drei Männer sollen mit einer Scheinfirma Corona-Hilfen ergaunert haben. So lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft am Mittwoch vor dem Amtsgericht Hamburg. Zwei der Angeklagten sagen aus – und weisen die Schuld von sich.
Die drei Angeklagten Hasanin Z. (29), sein Bruder Abbas Z. (23) und Alparslan A. (27) sollen laut Staatsanwalt Anfang Februar 2020 die Firma Alpi GmbH gegründet haben. Mit nur einem Zweck: den Staat um Geld zu erleichtern und sich zu bereichern. Der Vorwurf: bandenmäßiger Subventionsbetrug und Geldwäsche.
Hamburg: Drei Männer sollen Corona-Hilfen erschlichen haben
Laut Anklage habe die angebliche Dienstleistungsfirma weder einen eigenen Geschäftsbetrieb noch Mitarbeiter gehabt. Dennoch sollen die Männer in drei Fällen – unter dem Alias „Tobias Sommer“ – versucht haben, Kurzarbeitergeld für ihre angeblich knapp 80 Mitarbeiter zu beantragen.
Am 11. Januar 2021 sollen sie obendrein zwei Anträge auf Corona-Hilfen gestellt haben, für November und Dezember 2020. Die Anträge wurden bewilligt, das Geld überwiesen: insgesamt 54.749 Euro.
Doch damit nicht genug: Die Brüder sollen die Geschäftskonten der Scheinfirma zudem für andere Corona-Betrüger zur Verfügung gestellt haben. Deren erbeutete Summe von 106.244 Euro hätten sie anschließend untereinander aufgeteilt, so die Anklage.
Corona-Hilfen: Zwei Angeklagte äußern sich zu Vorwürfen
„Die Vorwürfe weise ich von mir“, lässt Alparslan A. über seinen Verteidiger erklären. Mit der Firmengründung habe er seinen Traum verwirklichen wollen. Als es nach der Gründung jedoch nicht voranging, kamen Zweifel, sagt er. Im August 2020, also vor dem Tatzeitraum, habe er die Firma deshalb über einen Notar an einen neuen Besitzer abgetreten.
Der Angeklagte Abbas Z. trägt Ralph Lauren und arbeitet heute im Marketing: „Ich bin hier von einem legalen Geschäft ausgegangen“, lässt er seinen Verteidiger verlesen. „Es gab keine Verabredung zum Betrug.“ Abbas Z. gibt jedoch zu, für den neuen Besitzer Geld abgehoben und es diesem übergeben zu haben – an verschiedenen Orten in Wandsbek. Trotz Misstrauen habe er weitergemacht. „Das war restlos dumm von mir“, sagt Abbas Z. heute. „Für meine Taten entschuldige und schäme ich mich.“
Prozess: Wurden die Angeklagten ausgenutzt?
Tatsächlich wurden auf den betrügerischen Anträgen Fingerabdrücke gefunden, die zu keinem der Angeklagten gehören, erklärt der Richter. Außerdem gebe es Unterschriften von „Alparslan A.“, die jedoch nicht dessen Handschrift entsprächen.
Hat der neue Besitzer die Männer ausgenutzt? Und welche Rolle spielt der Angeklagte Hasanin Z., der sich bislang nicht äußert?
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Der Prozess wird fortgesetzt.