„Leckere Farben“: Udo Lindenberg nimmt Auszeit von der Musik
2025 wird für den Sänger und Hamburger Legende Udo Lindenberg das „Jahr der Malerei“. Udo ist für seine Kunst bereits bekannt. Jetzt möchte er sich eine künstlerische Auszeit von der Musik nehmen und sich ganz den Farben widmen. Doch er verrät auch: Ein bisschen Zeit für die Musik bleibt trotzdem – nur nicht tagsüber.
Panikrocker Udo Lindenberg („Sonderzug nach Pankow“) plant für 2025 keine neuen Songs, sondern konzentriert sich stattdessen auf seine bildnerische Kunst. „Es wird das Jahr der Malerei“, sagte der Musiker der Deutschen Presse-Agentur. „Ich hab’ zwölf Monate dem schnellen Strich und den leckeren Farben gewidmet.“ Lindenberg malt seit den 1990er Jahren Aquarelle mit Likör – die „Likörelle“.
Seine nächste Ausstellung hängt ab dem 29. Juni im Schloss Oberhausen – die Anlage werde dann zu „Schloss Udohausen“, sagte der 79-Jährige augenzwinkernd. Doch die Musik sei nicht völlig außen vor: „Nachts bleibt immer Zeit, sich für die nächste Tour fit zu machen und Gedanken zu Melodien zu wälzen.“

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Am heutigen Freitag erscheint das Album „Free Jazz Goes Underground“ von Lindenbergs erster Band Free Orbit – nach rund 55 Jahren wurden die Aufnahmen mit dem legendären Jazzposaunisten Peter Herbolzheimer (1935-2010) wieder veröffentlicht.
Nach 55 Jahren – Album von Udos erster Band erscheint
Die zehn Songs zeigen Lindenberg als experimentierfreudigen, Englisch singenden Jazz-Schlagzeuger. Ein virtuoser Mix aus Jazzrock, Soul und bigbandhaftem Bläsersatz. Posaunen, Flöten und Saxophone winden sich durch ausgedehnte Arrangements. Wer den späteren Deutschrocker sucht, braucht Geduld – doch genau darin dürfte der Reiz liegen. Es ist ein Blick in die Vorzeit einer Karriere, die sich später ganz anders anhören sollte – samt Panikorchester und schnoddrigem Zungenschlag.
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Ob Musiker es heute leichter oder schwerer hätten als zu Free-Orbit-Zeiten, sieht Lindenberg differenziert: „Wenn man sich künstlerisch treu bleiben wollte, war es damals nicht leicht – und ist es heute auch nicht.“ Auf die hypothetische Frage, ob sein früheres Ich mit dem heutigen Lindenberg zufrieden wäre, antwortete er lakonisch: „Er würde sagen: ‚Boah, alles gut gemacht, Allltaa.‘“ (dpa/mp)
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