TV-Quiz-Champion wird man nicht mal eben im Vorbeigehen …
„Wer wird Millionär“, „Gefragt – gejagt“, „Da kommst Du nie drauf“, „Quizduell“, und und und – die Liste an Quizshows, die im deutschen Fernsehprogramm gezeigt werden, ist ellenlang. Die heiteren Fragespielchen gehören quasi seit der allerersten Sendeminute zum Standardrepertoire der TV-Sender. MOPO-Redakteur Florian Boldt ist großer Quizfan – und will selbst den Thron einer beliebten Raterunde besteigen.
„Wer wird Millionär“, „Gefragt – gejagt“, „Da kommst Du nie drauf“, „Quizduell“ und, und, und – die Liste der Quizshows, die im deutschen Fernsehen gezeigt werden, ist ellenlang. Die heiteren Fragespielchen gehören quasi seit der allerersten Sendeminute zum Standardrepertoire der TV-Sender. MOPO-Redakteur Florian Boldt ist großer Quizfan – und will selbst den Thron einer beliebten Raterunde besteigen.
Mein Weg zum Fernseh-Quiz-Champion soll an einem Sonntagmorgen in Juni in Rahlstedt beginnen. Hier findet in einem Hotel ein Casting für die „NDR Quizshow“ statt. Und ich gehöre zu denjenigen, die eine Chance hatten, für die Sendung ausgesucht zu werden.
So läuft ein Casting-Tag bei der „NDR Quizshow“
Damit habe ich die erste Hürde schon genommen: Wer zum Casting eingeladen wird, musste sich vorher bereits online für die Sendung bewerben. Ein schickes Foto, spannende Hobbys, ein interessanter Beruf, ein bisschen Glück – und zack, es kommt ein Anruf von der Produktionsfirma.

Vor Ort erfahre ich von einem Redakteur, dass das gesamte Wochenende über mögliche Kandidat:innen gecastet werden, immer stundenweise in Abschnitten. Für die Akten wird ein aktuelles Foto von mir gemacht, dann geht’s auch schon los: Zunächst muss ich ein schriftliches Probequiz beantworten.
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Es gibt Multiple-Choice-Fragen mit vorgegebenen Antworten und Fragen, zu denen ich die Lösung frei formulieren musste. Manche Fragen sind einfach, andere dagegen ziemlich kniffelig, wie in der Sendung selbst. „Leuchte des Nordens“ wird schließlich niemand mal eben so im Vorbeigehen.

Das war schon Anfang der 2000er so, als der Moderator noch Ludger Abeln hieß und Klein-Florian im zarten Grundschulalter schon fleißig vom Sofa aus mitgeraten hat. Egal ob das NDR-Quiz, „Wer wird Millionär“, das „Glücksrad“ oder „Jeopardy“: Ratesendungen waren damals ein echtes Muss in unserer Familie und sind das heutzutage immer noch. In einem Studio aber saßen wir bisher nur als Zuschauer:innen.
„NDR Quizshow“: Schon beim Casting geht es vor die Kamera
Das Interesse am Mitmachen fällt von Staffel zu Staffel unterschiedlich aus, erklärt mir ein Redakteur. Mal gebe es mehrere hundert Bewerbungen, mal müsse die Produktionsfirma selbst aktiv werden, um Kandidat:innen zu finden. Während meines Termins herrscht ein reges Kommen und Gehen. Zehn andere Menschen sind direkt vor oder nach mir dran.
Nach dem ersten Probequiz geht es vor die Kamera. 30 Sekunden lang soll ich mich möglichst spannend vorstellen – es ist schließlich ein Wettbewerb. Obwohl ich vorher ziemlich aufgeregt war, klappt es schon im ersten Versuch.
Das sei selten, sagt mir der Kameramann: Oft benötigten die Kandidat:innen mindestens zwei Anläufe. Es folgen noch ein paar weitere Fragen vor der Kamera, um zu üben, wie sich die Situation in der „NDR Quizshow“ selbst in etwa anfühlt. Dann, nach einer guten halben Stunde, ist mein Casting schon vorbei.
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Danach heißt es: warten. Die Produktionsfirma gibt die Bewerbungsvideos an den NDR weiter, der dann über die finale Auswahl der Kandidat:innen entscheidet. Ob ich wirklich dazu gehören werde und mich dem Kampf um die „Leuchte des Nordens“ stellen kann, wird erst Monate später feststehen, erklärt mir der Casting-Redakteur noch.
Tatsächlich muss ich mich bis Mitte September gedulden, dann erst ist die Antwort da: Die Redaktion findet mich zwar gut – nur eben nicht so gut, dass es auch für die Sendung reichen würde. Schade, aber zum Glück habe ich noch einige andere Eisen im Feuer.
Wer Quiz-Champion werden will, darf sich nicht nur auf eine Bewerbung verlassen.