Trotz Querdenker-Skandal und Boykott: Star-Rapperin tritt im „Docks“ auf
Ihre Fans sehnen den 1. September vermutlich herbei: Katja Krasavice, eine der derzeit bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Rapperinnen, tritt in Hamburg auf – ausgerechnet im „Docks“ auf der Reeperbahn. Namhafte Veranstalter hatten den Traditionsclub wegen Querdenker-Plakaten boykottiert. Ist das jetzt vorbei?
Dieses Konzert ist schon längst ausverkauft: Für das „Docks“ ist der Auftritt der angesagten Musikerin Katja Krasavice ein Lichtblick – denn seit Frühling 2021 war es ruhig geworden um den Kiezclub. Der Grund: Er hatte sich mit Querdenker-Plakaten ins Abseits manövriert.
Hamburger Clubs in Kritik: Namhafte Veranstalter boykottieren
Ihre Fans sehnen den 1. September vermutlich herbei: Katja Krasavice, eine der derzeit bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Rapperinnen, tritt in Hamburg auf – ausgerechnet im „Docks“ auf der Reeperbahn. Namhafte Veranstalter hatten den Traditionsclub wegen Querdenker-Plakaten boykottiert. Ist das jetzt vorbei?
Dieses Konzert ist schon längst ausverkauft: Für das „Docks“ ist der Auftritt der angesagten Musikerin Katja Krasavice ein Lichtblick – denn seit Frühling 2021 war es ruhig geworden um den Kiezclub. Der Grund: Er hatte sich mit Querdenker-Plakaten ins Abseits manövriert.
Hamburger Clubs in Kritik: Namhafte Veranstalter boykottieren
„Stopp Lockdown: Bewaffnet euch mit Wissen“, stand im Frühjahr 2021 auf einem Aushang – mit Verweis auf bekannte Corona-Verschwörer wie Boris Reitschuster oder Ken Jebsen, das „Bewaffnet euch“ extra groß gedruckt.
Für namhafte Hamburger Konzertveranstalter brachte das das Fass zum Überlaufen, schließlich waren das „Docks“ und die „Große Freiheit 36“, die denselben Eigentümer hatten, schon 2020 mit umstrittenen Corona-Verschwörungsplakaten aufgefallen.

Es hagelte massive Kritik: „In einer Zeit, in der unsere Branche zusammenstehen sollte, und in der sich unzählige Menschen nach der verbindenden Kraft von Live-Kultur sehnen, sucht ihr anscheinend den Schulterschluss mit Schwurblern, Verschwörern und jenen, die keinen Widerspruch darin sehen, neben Nazis für Demokratie zu demonstrieren“, hieß es in einem offenen Brandbrief im März 2021. „Veranstaltungen unter eurem Dach kommen unter diesen Bedingungen für uns nicht infrage“.
Social-Media-Star in Hamburg: Ist der Boykott vorbei?
Die boykottierenden Veranstalter, darunter „FKP Scorpio Konzertproduktionen“, „Karsten Jahnke Konzertdirektion“, „Inferno Events/Reeperbahn Festival“ und der „Musikwirtschaftsverband Hamburg Music“ (damals noch: Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft) hatten nach eigenen Angaben zuvor für 90 Prozent des Bühnenprogramms im „Docks“ und der „Großen Freiheit 36“ gesorgt.
Die umstrittenen Plakate verschwanden schließlich, die Clubs distanzierten sich von rechtsextremen Positionen, aber es wurde auffällig ruhig um sie – und ist es noch. Während im September allein im „Gruenspan“ 17 Events geplant sind, sind fürs „Docks“ nur drei angekündigt.

Doch mit Katja Krasavice tritt jetzt einer der erfolgreichsten Social-Media- und Rap-Stars Deutschlands in dem Club auf. Ist der Boykott also vorbei?
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Die „Große Freiheit 36“ hat mittlerweile einen neuen Betreiber, der sich vor einigen Wochen mit einer Pressemitteilung von den damaligen Aussagen distanziert hat. Der Verband „Hamburg Music“ hält das für glaubhaft und signalisiert eine Annäherung.
Anders sieht es bezüglich des „Docks“ aus. Auf dessen Internetseite wird weiterhin Susanne Leonhard als Geschäftsführerin genannt, die das Hamburger Clubkombinat, ein Zusammenschluss von fast allen Hamburger Clubs, 2020 nach den ersten Vorfällen aus seinem Vorstand geworfen hatte.
„Hamburg Music“ hält jedenfalls an seiner bisherigen Position fest – solange beim „Docks“ kein grundlegender Neustart wie bei der „Großen Freiheit 36“ signalisiert werde. Auch „FKP Scorpio“ erklärte der MOPO, weiterhin nicht das „Docks“ zu buchen.
Das sagen Krasavices Management und das „Docks“ zum aktuellen Fall
Und was sagt Krasavice zu all dem? Ihr Management gab auf MOPO-Nachfrage kein offizielles Statement ab. Die Booking-Agentur „Sunday Entertainment“, die das Konzert im „Docks“ veranstaltet, hatte sich von Anfang an nicht an der Boykott-Aktion gegen den Club beteiligt. Auf MOPO-Anfrage äußerte man sich dort ebenfalls nicht.
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Aus dem „Docks“ hieß es, dass zu „Sunday Entertainment“ ein gutes Verhältnis bestehe. Zum Verhältnis zu anderen Hamburgern Veranstaltern gab der Club keine Auskunft.