Kosten-Explosion: So geht es bei diesem Hamburger Vorzeige-Projekt weiter
Kreatives Arbeiten, Co-Working-Spaces, Kultur- und Gastronomieangebote: Das „Neue Amt Altona“ in der Neuen Großen Bergstraße hat große Pläne. Die Genossenschaft will das Gebäude zu einem Ort der Begegnung umbauen. Das Problem: Die Kosten explodieren immer mehr – und die Stadt muss das Vorhaben mit einer hohen Summe unterstützen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht.
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Kreatives Arbeiten, Co-Working-Spaces, Kultur- und Gastronomieangebote: Das „Neue Amt Altona“ in der Neuen Großen Bergstraße hat große Pläne. Die Genossenschaft will das Gebäude zu einem Ort der Begegnung umbauen. Das Problem: Die Kosten explodieren immer mehr – und die Stadt muss das Vorhaben mit einer hohen Summe unterstützen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht.
Insgesamt erhält das Projekt 900.000 Euro von den rot-grünen Regierungsfraktionen der Hamburgischen Bürgerschaft. „Damit kann das Vorhaben trotz gestiegener Zinsen und Baukosten wie geplant realisiert werden, wenn auch mit einer Verzögerung von rund zwei Jahren“, jubelt die Genossenschaft „Neues Amt Altona eG“.
Neues Amt Altona: Kauf des Grundstücks war in Gefahr
2018 hatte Hamburg das Grundstück zwischen Großer Bergstraße und Neuer Großer Bergstraße inklusive des Alten Finanzamtes zum Verkauf ausgeschrieben. Im Sommer 2019 erhielten dann „Neues Amt Altona eG“ den Zuschlag.
Dann hieß es im August 2022 aber zunächst, dass ein Kauf des Grundstücks wohl nicht mehr passieren würde. „Die gestiegenen Zinsen und Baukosten sowie die zweijährige Verzögerung aufgrund ungeregelter baulicher Anlagen haben uns in eine schwierige Lage gebracht“, sagte Christina Veldhoen, Sprecherin von „Neues Amt Altona“, der MOPO.
Gestartet ist die Genossenschaft 2019 bei 16 Millionen Euro Gesamtinvestitionen, diese liegt inzwischen bei 21 Millionen Euro. Davon muss 20 bis 30 Prozent Eigenkapital erbracht werden. Stattdessen präsentierte die Genossenschaft Alternativvorschläge, zum Beispiel ein Erbbaurecht. Dadurch wäre sie zu Pächtern bei der Stadt geworden.
Stadt unterstützt Neues Amt Altona mit 900.000 Euro
Jetzt aber die gute Nachricht: Der Kauf kann doch wie geplant über die Bühne gehen. „Der Vertrag ist durch alle Gremien gegangen und wurde am Donnerstag freigegeben“, sagte Veldhoen der MOPO. „Wir werden ihn dann voraussichtlich Anfang des neuen Jahres unterschreiben.“
Die 900.000 Euro aus dem Haushalt der Bürgerschaft haben dabei ordentlich geholfen. Sie stammen größtenteils aus dem „Quartierfonds bezirkliche Stadtteilarbeit“. „Wir unterstützen hier aus der Überzeugung heraus, dass ein genossenschaftlich organisierter Coworking-Space in Altona genau das Richtige ist – so kann die Zukunft des Arbeitens aussehen“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Unser Landesbetrieb ist auch dabei, die Grundstücksübertragung vorzubereiten, damit wir dieses tolle Projekt endlich über die Ziellinie bringen können.“
Ab Frühjahr soll die Ladenzeile in der Neuen Großen Bergstraße dann abgerissen und der Neubau errichtet werden. Die Eröffnung ist für Ende 2024 geplant. Derzeit hat die Genossenschaft 160 Mitglieder. Der Plan: Die neuen Arbeitsflächen werden nicht vermietet, sondern an Genossinnen und Genossen vergeben. Weitere Interessenten können sich unter info@neuesamt.org melden.