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Menschen spazieren im Jenischpark
  • Ein neuer Vertrag soll Hamburgs Grünflächen sichern – so wie den Jenischpark, der zum 2. Grünen Ring gehört.
  • Foto: picture alliance / dpa/Marcus Brandt

Trotz Baubooms: So will Hamburg sein Grün retten

Behörden, Bezirke und öffentliche Unternehmen müssen künftig den Schutz des Hamburger Stadtgrüns garantieren. Der rot-grüne Senat hat nach eigenen Angaben am Dienstag einen entsprechenden „Vertrag für Hamburgs Stadtgrün“ beschlossen und unterzeichnet. Der Vertrag soll zeitgleich die bauliche Entwicklung und den Schutz der Grünflächen in Hamburg schützen.  

„Mit diesem Vertrag sichern wir als Senat und mit unseren Bezirken und öffentlichen Unternehmen zu, dass Hamburg trotz des Baubooms eine grüne Stadt bleibt“, so Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Zu seiner Umsetzung stünden jährlich 12,5 Millionen Euro zur Verfügung. Neben der Sicherung des Grünen Netzes, also den zusammenhängenden Grünflächen in der Stadt, sowie der zwei Grünen Ringe, die die Innenstadt umrunden, sollen zehn Prozent der Landesfläche unter Naturschutz gestellt werden. Aktuell sind es 9,71 Prozent.  

Mit dem neuen Vertrag will der Hamburger Senat das Grün in der Stadt retten

Auch der Anteil der Landschaftsschutzgebiete sowie der Biotope soll bei mindestens 18,9 Prozent, respektive bei 23,2 Prozent bleiben. „Wenn man das grob zusammenfasst, dann gehen wir in Richtung 40 Prozent der Landesfläche, wo der Senat garantiert, dass das nicht bebaut wird, sondern grün bleibt“, erklärt Jens Kerstan. Wo dennoch gebaut wird, kann durch Kompensation und Flächenankauf der Umweltbehörde ausgeglichen werden, wofür etwa acht Millionen Euro bereitstehen. Bestehende Baurechte sollen dadurch nicht beeinträchtigt werden. 

Umweltsenator Kerstan: 40 Prozent der Landesfläche soll grün bleiben

Der Vertrag fußt auf einer Einigung der Hamburgischen Bürgerschaft mit der von der Umweltorganisation Nabu initiierten Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ aus dem Jahr 2019. Bei den Gesprächen wurde mit den beteiligten Behörden, Bezirksämtern sowie Unternehmen diskutiert, sodass am Ende alle Parteien zustimmten. Aus den Gesprächen mit der Volksinitiative ging außerdem die Pflicht öffentlicher Unternehmen hervor, Verträge mit der Umweltbehörde abzustimmen, falls Verpachtungen oder Pflegemaßnahmen etwa geschützte Flächen oder Biotope betreffen. 

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Derzeit gibt es den Angaben zufolge in Hamburg 36 Naturschutzgebiete. Rund vier Prozent der Landesfläche bestehen den Angaben zufolge aus Parks, acht Prozent aus Wasser und 25 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt. Neben mehr als 1500 Pflanzenarten gebe es in Hamburg 187 Vogel-, 54 Säugetier-, 17 Amphibien- und 56 Libellenarten sowie zahlreiche andere Insekten. (to/dpa)

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