Immer wieder Trompetenklänge über Hamburgs City – das steckt dahinter
Seit rund zwei Jahren erklingt in unregelmäßigen Abständen eine Trompeten-Fanfare in der Hamburger Neustadt und der Altstadt. Anwohner und Angestellte in den umliegenden Büros lauschen dann den immer gleichen Klängen. Doch was wird da gespielt und wer trompetet da eigentlich?
Seit rund zwei Jahren erklingt in unregelmäßigen Abständen eine Trompeten-Fanfare in der Hamburger Neustadt und der Altstadt. Anwohner und Angestellte in den umliegenden Büros lauschen dann den immer gleichen Klängen. Doch was wird da gespielt und wer trompetet da eigentlich?
Nein, es ist nicht von den Türmern die Rede, die seit mehr als 300 Jahren oben auf dem Hamburger Michel Trompete spielen. Die Klänge, die hier gemeint sind, sind seltener zu hören und sie erklingen an keinen bestimmten Tagen, in unregelmäßigen Abständen und meist morgens zwischen 9 und 10 Uhr. Wenn es so weit ist, wird in den sozialen Medien gerätselt: Wer spielt hier? Was steckt dahinter?
Fanfare über der City: Feuerwehrmann trompetet Hamburg-Hymne
Morgens vor der Feuerwache Innenstadt in der Admiralitätstraße (Neustadt). Eine Drehleiter wird ausgefahren. Im Korb: ein Feuerwehrmann. Und der lässt sich mit einer Trompete in der Hand in die Höhe fahren.

In 30 Meter Höhe setzt er das Instrument an und bläst mit voller Kraft die Hamburger Landeshymne „Hammonia“ in die Trompete. Die Klänge sind bei günstigem Wind bis zur Alster zu hören. Feuerwehrleute der Hansestadt kennen dieses Lied. Es ertönt jedes Mal, wenn im Hamburger Rathaus neue Retter und auch Polizisten vereidigt werden.
Das 1828 entstandene Lied wird auch bei offiziellen Anlässen Hamburgs gespielt. Wie die meisten anderen Landeshymnen ist sie jedoch nicht gesetzlich geregelt oder speziell unter Schutz gestellt, sie ist also eher die inoffizielle Hymne der Stadt.
„Hammonia“: Trompeter macht Hamburgern eine Freude
Der Trompeter ist Hauptbrandmeister Matthias Weitner. Der 56-Jährige ist Musiker aus Leidenschaft. Er begann mit neun Jahren, Blasinstrumente zu spielen, legte dann aber eine lange Pausen ein, als er Feuerwehr ging. Erst 2009 entfachte seine die alte Leidenschaft wieder. Auf einer Feier entdeckte er eine Trompete in einer Vitrine und war sofort wieder Feuer und Flamme.
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Seit vielen Jahren ist er auch im Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Trittau und Hoisdorf dabei, spielt bei Laternenumzügen, Schützenfesten, Einweihungen und Jubiläen. Die Idee, Hamburg mit „Hammonia“ zu beschallen, entstand während der Corona-Pandemie im Jahr 2020. „Wir wollten den Bürgern in der schweren Zeit mit den vielen Einschränkungen eine Freude machen“, sagt Weitner, der an der Löschbootwache an der Kehrwiederspitze stationiert ist. Mittlerweile trompetet er in Hamburg nur noch zu besonderen Anlässen.