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Traditionslokal wird abgerissen: Aus für Hamburgs Party-Location im Grünen

Seit 1953 gibt’s das Café Seeterrassen in Planten und Blomen, die 70 Jahre wird es aber nicht mehr voll bekommen. Der Grund: Das in die Jahre gekommene Gebäude wird abgerissen – um Platz für etwas Neues zu machen.

Es hatte sich bereits angedeutet. Schon im vergangenen Jahr kam heraus, dass der Pachtvertrag zwischen dem Verwalter, der städtischen Sprinkenhof GmbH, und dem Seeterrassen-Betreiber nicht verlängert wird. Spätestens am 31. Dezember dieses Jahres wäre Schluss gewesen.

Hamburg: Café Seeterrassen – Bau wurde im Krieg zerstört

Doch schon jetzt scheint der Betrieb eingestellt. Das Gebäude wirkt verwaist und angeblich soll der Vertrag bereits vorzeitig aufgelöst worden sein. Und was geschieht nun mit dem Bau? Zuletzt standen zwei Möglichkeiten zur Debatte: Eine Sanierung des 1936 im Rahmen einer Gartenschau errichteten Gebäudes, das während des Zweiten Weltkriegs zerbombt und später neu aufgebaut wurde. Oder ein Abriss.  

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Jetzt steht fest: Das nicht-denkmalgeschützte Gebäude kommt weg! „Es ergibt wirtschaftlich keinen Sinn, dieses Gebäude zu sanieren“, sagt Bernd Aufderheide, Chef der Hamburg Messe und Congress GmbH. Die Messe ist Eigentümerin diverser Gebäude in Planten un Blomen – auch der Bau der Seeterrassen zählt dazu. Und für den Standort gibt es bereits erste Pläne.

Hamburg: Messe hat bereits Pläne für Seeterrassen-Areal

„Wir benötigen einen Neubau mit einer zeitgemäßen gastronomischen Nutzung, und auch für Veranstaltungen sollte es dort Räume geben“, so Aufderheide. Für Details sei es laut Messe aktuell noch zu früh. „Selbstverständlich wird ein neues Gebäude dem Park Planten un Blomen und dessen Bedeutung für die Hamburger gerecht werden“, so ein Sprecher. Man sei sich der Sensibilität des Themas bewusst, grobe Entwürfe würden nun mit dem zuständigen Bezirksamt abgestimmt.

Café Seeterrassen

Café Seeterrassen

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ABI SCHMIDT

Viel Spielraum für Neues gibt’s allerdings nicht. Der alte Bebauungsplan darf nach MOPO-Informationen nicht verändert werden. Heißt: Ein Neubau dürfte nicht höher als das Bestandsgebäude werden. Und auch in der Länge und in der Breite gibt’s so gut wie keinen Spielraum für Erweiterungen.

Hamburg: Neue Gastronomie für Planten un Blomen

Dazu müsste sich die neue Immobilie mit ihrem Konzept in den sogenannten Gartencharakter einfügen. Bedeutet: Eine reine Party-Location wird es nicht geben – auch wenn hier zuletzt viele Ü-30- und Schlagerfeiern stattfanden.

„Wir benötigen an diesem attraktiven Standort ein Gebäude, das zu der Parkanlage passt und nicht überdimensioniert ist“, sagt Falko Droßmann (SPD), Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte. Er spricht sich für eine hochwertige Gastronomie aus, in die Hamburger und Touristen ganzjährig einkehren könnten. Unabhängig davon dürfte für die Messe am Ende entscheidend sein, dass sie mit dem künftigen Pächter die Kosten für den Neubau erwirtschaftet – denn den wird sie wohl allein zahlen müssen.

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