Das völlig zerstörte Unfallauto: Ein Audi A7 Quattro mit mindestens 200 PS.
  • Der Audi A7 wurde bei dem Unfall völlig zerstört.
  • Foto: Blaulicht News

Tödliches Autorennen auf Köhlbrandbrücke: Raser stehen vor Gericht

Vor drei Jahren lieferten sich zwei Autofahrer in Waltershof ein Autorennen. Auf der Köhlbrandbrücke verlor einer der beiden Fahrer die Kontrolle über seinen Audi und prallte gegen einen Lkw. Für seinen Bruder, der als Beifahrer mit im Wagen saß, kam jede Hilfe zu spät. Jetzt muss er sich vor Gericht verantworten.

Es war gegen 22.30 Uhr, als Passanten die auffällige Fahrweise des silberfarbenen Audi bemerken. „Wie ein Henker“ soll der Fahrer gefahren sein, so erklären es Augenzeugen später der Polizei.

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Am Steuer sitzt ein 22-Jähriger, neben ihm auf dem Beifahrersitz sein älterer Bruder (24). Laut Anklage sollen sie sich am Abend des 25. März 2019 auf der Finkenwerder Straße mit einem 26-jährigen Fahrer eines BMW 135i duelliert haben. Dabei fahren die Männer teilweise mit Tempo 100 bei Abständen von nur anderthalb bis zwei Metern und überholten andere Fahrzeuge.

Tod auf der Köhlbrandbrücke: Autofahrer lieferten sich illegales Autorennen

Als der junge Mann mit seinem Audi A7 Quattro auf der Köhlbrandbrücke einen Lkw auf der rechten Fahrspur überholen will, passiert es: Er verliert die Kontrolle über das 200 PS starke Fahrzeug. Sein Wagen berührt den Schwertransporter, kommt dadurch ins Schleudern, streift die Mittelleitplanke und kracht dann mit der Beifahrerseite in den Container-Anhänger eines weiteren Lastwagens.

Der Audi wurde durch den Aufprall an der Beifahrerseite aufgerissen. Blaulicht News
Der völlig zerstörte Audi A7 Quattro
Der Audi wurde durch den Aufprall an der Beifahrerseite aufgerissen.

Durch die Wucht des Aufpralls wird die Seitentür abgerissen. Während der 21-jährige Fahrer nur leicht verletzt wird und selbst aussteigen kann, wird sein Bruder auf dem Beifahrersitz im Wagen eingeklemmt. Die Rettungskräfte müssen schweres Gerät einsetzen, um den schwer am Kopf verletzten Mann zu befreien.

Doch jede Hilfe kommt zu spät: Der 24-Jährige erleidet bei den Unfall ein Schädelhirntrauma mit zentraler Lähmung und stirbt noch am Unfallort. Sein jüngerer Bruder erleidet einen Schock, seine Verletzungen werden ambulant in einem Krankenhaus behandelt. Die Familie, die zur Unglücksstelle kommt, muss von einem Kriseninterventionsteam betreut werden.


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Der heute 25-jährige Unfallfahrer und der 29-jährige Fahrer des BMW müssen sich ab Montag vor dem Amtsgericht Harburg wegen der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge und fahrlässiger Tötung verantworten.

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