• Foto: RUEGA

Tödlicher Unfall mit Polizeiauto: Vater des Opfers mit bewegender Geste vor Gericht

Er raste mit bis zu 125 km/h durch Hamburg, wollte einen Sextäter ergreifen – und überfuhr dabei einen Fußgänger: Wegen eines tödlichen Unfalls bei einem Einsatz vor anderthalb Jahren musste sich ein 36-jähriger Polizist vor Gericht verantworten. Nun ist das Urteil gefallen.

Das Amtsgericht Harburg verurteilte den Beamten Gregor L. zu einer Geldstrafe von 7200 Euro wegen fahrlässiger Tötung, berichtet der NDR. Der Beamte ist seit dem Unfall schwer traumatisiert und wird psychologisch behandelt.

Tödlicher Polizei-Einsatz in Hamburg: Mit 125 km/h durch die Stadt

Bei dem Einsatz verfolgte der Polizist einen Täter, der sich an einer Minderjährigen vergangen haben soll. Gregor L.  schaltete Blaulicht und Martinshorn ein und trat aufs Gaspedal. Obwohl auf der Harburger Chaussee auf dem Kleinen Grasbrook nur 50 km/h erlaubt sind, raste er zwischenzeitlich mit 125 Stundenkilometern durch die Stadt.

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Prozess gegen Polizisten in Hamburg: Versöhnliche Geste vor Gericht

Als der 24-jährige Tim Nico hinter einem Sattelschlepper auf die Fahrbahn trat, um die Chaussee zu überqueren, war es schon zu spät: Der Fahrer des Streifenwagens konnte nicht mehr ausweichen und erfasste den jungen Mann mit Tempo 110, wie eine Rekonstruktion später ergab. Der Fußgänger wurde durch die Luft geschleudert. Er starb noch am Unfallort.

Unfallstelle auf der Harburger Chaussee

Peterwagen und Bremsspur kurz nach dem Unfall.

Foto:

Röer

Während des Prozesses spielte sich eine beeindruckende Szene ab, wie der NDR berichtet: In einer Verhandlungspause ging der Vater des Getöteten zum Angeklagten und legte ihm eine Hand auf den Arm als versöhnliche Geste. (mp)

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