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  • Foto: Lamprecht

Tödlicher Unfall auf Friedhof Ohlsdorf: Hamburger Kutscherin vor Gericht freigesprochen

„Was wir heute zu verhandeln hatten, war eine Tragödie“, so der Amtsrichter: „Ein Mensch ist gestorben, ein Pferd musste eingeschläfert werden, eine Existenz wurde vernichtet.“ Am 26. September 2018 waren auf dem Ohlsdorfer Friedhof zwei Kutschpferde durchgegangen und gegen ein Auto geprallt. Eine Frau in der Kutsche starb. 

Die Staatsanwaltschaft warf der Kutscherin Andrea K. (56) fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vor. Nach der Beweisaufnahme und der Vernehmung von Augenzeugen kommt der Richter aber zu dem Schluss: „Allein die Tatsache, dass etwas Schreckliches passiert ist, kann nicht dazu führen, dass jemand bestraft wird.“

Hamburger Richter: Angeklagte Kutscherin hat nicht falsch gehandelt

Die Angeklagte habe keine Rechtsnormen verletzt, als sie den Fahrgästen beim Einsteigen half, statt auf dem Kutschbock zu sitzen. Sie habe sogar einen Helfer eingestellt, der sich währenddessen um die Pferde kümmerte, obwohl das nicht vorgeschrieben sei. Der Richter sprach Andrea K. frei.

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Die Unfallstelle auf dem Ohlsdorfer Friedhof.

Foto:

dpa

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Die Angeklagte wirkte auch nach der Urteilsverkündung still und niedergeschlagen, wie den ganzen Prozesstag über. Erleichtert sei sie nicht: „Ein Mensch ist ums Leben gekommen, da gibt es keine Erleichterung.“

Angeklagte Hamburger Kutscherin: „Lebenstraum zum Albtraum geworden“

Andrea K. hatte sich mit der eigens angefertigten Kutsche für 15 Fahrgäste einen Lebenstraum erfüllt, der „zu einem Albtraum geworden ist.“

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Inzwischen ist sie in ihren alten Beruf als Taxifahrerin zurückgekehrt. Ihre Stute Stine musste am Unfallort eingeschläfert werden, der Hengst Hauke, ein 800 Kilo schwerer Friese, hat überlebt: „Er ist jetzt mein Therapiepferd“, sagt Andrea K.: „Wir therapieren uns gegenseitig.“

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