Tödliche Badeunfälle in Hamburg – das fordert jetzt die DLRG
Todesfalle Badesee! Innerhalb einer Woche kamen zwei junge Männer in Hamburg beim Schwimmen in einem See ums Leben. Im Vergleich zum vergangenen Jahr häufen sich in diesem Sommer die Fälle. Die DLRG warnt – es sind besonders Männer mit Migrationshintergrund, die auffällig oft verunglücken. Das hat einen bestimmten Grund.
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Todesfalle Badesee! Innerhalb einer Woche kamen zwei junge Männer in Hamburg beim Schwimmen in einem See ums Leben. Im Vergleich zum vergangenen Jahr häufen sich in diesem Sommer die Fälle. Die DLRG warnt – es sind besonders Männer mit Migrationshintergrund, die auffällig oft verunglücken. Das hat einen bestimmten Grund.
16.47 Uhr am vergangenen Sonntag am Eichbaumsee in Moorfleet: Es sind 30 Grad, die Sonne brennt, das kühle Wasser im Badesee bietet eine willkommene Erfrischung. Doch der entspannte Sommertag wurde für vier Bekannte zum Todes-Drama.
Hamburg: 29-Jähriger stirbt im Moorfleeter Eichbaumsee
Wie ein Polizeisprecher der MOPO sagte, ging ein 29-jähriger Nigerianer aus der Gruppe mit einem Bekannten ins Wasser – obwohl offenbar beide nicht schwimmen konnten und der See nicht bewacht wird.
Nach ein paar Metern kommt der 29-Jährige an eine sogenannte „Abbruchkante“ – eine Art kleine Steilküste unter Wasser – und rutscht ab. Er gerät außer Sicht, von ihm fehlt plötzlich jede Spur. Die alarmierten Einsatzkräfte rücken aus, die Suchaktion startet. Auch der Freund des 29-Jährigen wird zwischenzeitlich vermisst, wird aber entdeckt und medizinisch versorgt.
Eineinhalb Stunden lang suchen 45 Retter den in Hamburg lebenden Mann. Wie DLRG-Sprecher Nicolas Hopf der MOPO sagte, waren neben Tauchern und einem Sonarboot auch Drohnen im Einsatz, um den 29-Jährigen von der Luft aus zu finden.
Doch für den Mann kam jede Hilfe zu spät: Die Rettungskräfte konnten ihn nahe der Abbruchkante am frühen Abend nur noch tot bergen.
Es ist der zweite tödliche Badeunfall in Hamburg innerhalb einer Woche. Ein aus Indien stammender Familienvater verlor am 11. Juni beim Baden im See „Hinterm Horn“ (Allermöhe) sein Leben. Der 34-jährige Ingenieur hinterlässt seine Ehefrau und zwei Söhne im Alter von zwei und vier Jahren. Sie mussten das Drama mitansehen. Einen Tag später wäre der Mann 35 Jahre alt geworden.
Der Mann soll nach MOPO-Informationen erst vor einem Jahr einen Schwimmkurs besucht, an diesem aber offenbar nicht regelmäßig teilgenommen haben.
In diesem Jahr verzeichnet die DLRG in Hamburg im Vergleich zum Jahr 2022 vermehrt tödliche Badeunfälle in kürzerer Zeit, sagt Sprecher Nicolas Hopf. „Letztes Jahr hat es sich angedeutet und dieses Jahr ist es auffallend, dass besonders Menschen mit Migrationshintergrund in Badeunfälle verwickelt sind“, so Hopf. Sie hätten oft keinerlei Schwimmkenntnisse und seien besonders gefährdet.
Besonders viele Migranten sind in Badeunfälle verwickelt
DLRG-Sprecher Hopf fordert deshalb: „Es müsste die Möglichkeit geben, im Rahmen von Integrationskursen auch die Schwimmfähigkeit und gewisse Regeln für das Schwimmengehen mit zu implementieren.“
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Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen zudem: Bei den in Deutschland Verunglückten handelt es sich mit 82 Prozent größtenteils um Männer, die das Risiko beim Baden falsch einschätzen.
Für die Familie des vor einer Woche verstorbenen 35-jährigen Inders wurde eine Spendenkampagne auf „GoFundMe“ gestartet. Innerhalb weniger Tage sind mehr als 50.000 Euro zusammengekommen. Das Geld soll unter anderem für die Ausbildung seiner Kinder verwendet werden, heißt es in der Kampagnenbeschreibung. Am Montag wurde der Familienvater beerdigt.