Tische vs. Parkplätze: Das Tauziehen um die Außengastro
Die Außengastronomie ist seit Monaten Streitthema in vielen Hamburger Bezirken: Parkplätze werden genutzt, um Gäste unter freiem Himmel zu bewirten. Aber das schmeckt nicht jedem, manch Anwohner fühlt sich gestört. Ende Oktober laufen die Genehmigungen für die Sondernutzung der Parkflächen aus. Wie es danach weitergehen soll, sorgt jetzt für Frust.
Es herrscht Uneinigkeit in Hamburg: Während die Bezirksversammlung in Altona beschlossen hat, die Sondernutzung der Parkflächen bis Ende 2023 fortzusetzen, stellt sich der Bezirk Hamburg-Mitte quer. Der Grund: Die pandemiebedingten Umstände hätten sich geändert und die Anwohner müssten geschützt werden.
Belastung der Anwohner von St. Pauli und St. Georg war zu hoch
Die Außengastronomie ist seit Monaten Streitthema in vielen Hamburger Bezirken: Parkplätze werden genutzt, um Gäste unter freiem Himmel zu bewirten. Aber das schmeckt nicht jedem, manch Anwohner fühlt sich gestört. Ende Oktober laufen die Genehmigungen für die Sondernutzung der Parkflächen aus. Wie es danach weitergehen soll, sorgt jetzt für Frust.
Es herrscht Uneinigkeit in Hamburg: Während die Bezirksversammlung in Altona beschlossen hat, die Sondernutzung der Parkflächen bis Ende 2023 fortzusetzen, stellt sich der Bezirk Hamburg-Mitte quer. Der Grund: Die pandemiebedingten Umstände hätten sich geändert und die Anwohner müssten geschützt werden.
Belastung der Anwohner von St. Pauli und St. Georg war zu hoch
Oliver Sträter, Fraktionsvorsitzender der SPD-Bezirksfraktion in Mitte sagt: „Nach drei, für alle Seiten herausfordernden Jahren, in denen wir als Bezirkspolitik Ausnahmeregelungen zum Überleben der Gastronomie gefunden haben, ist nun in der Wintersaison eine Verschnaufpause nötig“. In Wohnstadtteilen wie St. Pauli, Neustadt oder St. Georg sei die Belastung der Anwohner zu hoch gewesen.
Doch dass der eine Bezirk die Nutzung der Parkflächen erlaubt und der andere nicht, löst Unmut bei Wirten aus. „Dass eine Stadt, die sich als ,Tor zur Welt‘ verstehen will, einen derart großen Riss im Herzen der belebtesten Bezirke schafft, ist weder für mich noch für unsere Gäste nachvollziehbar. Schon gar nicht kommunizierbar“, sagt Stephanie Döring. Sie betreibt den „Weinladen“ in der Paul-Roosen-Straße 29 (St. Pauli). Auch dort gab es Beschwerden von Anwohnern. Doch für die Betreiber geht es um ihre Existenz.

„Wir Gastronomen sind ohnehin durch die Vielzahl der aktuellen Krisen extrem angeschlagen. Jeder Quadratzentimenter zählt, um das mit Bewirtung aufzuholen, was uns die Krisen nehmen“, so Döhring. „Ein wichtiges Soziotop stirbt bei uns mit diesem willkürlichen Beschluss. St. Pauli verliert das, was es ausmacht: das pulsierende Leben, wofür es eigentlich steht“, so die Betreiberin.
Hamburg-Mitte ist der einzige Bezirk, in dem Gastronomen auf Parkplätzen künftig keine Tische und Stühle mehr aufstellen dürfen – dabei ist die Nachfrage der Wirte dort sehr hoch. In Wandsbek, Hamburg-Nord, Harburg und Bergedorf mussten Gastronome bisher Anträge auf Sondernutzung einreichen. Das Anliegen wurde vom Bezirk geprüft – und danach genehmigt oder nicht. Laut der Bezirksämter wenig Bedarf seitens der Wirte. Es seien kaum Anträge für Genehmigungen eingegangen.

In Eimsbüttel wiederum ist die Sondernutzung von Gehwegen und Parkflächen seit Beginn der Pandemie rund 300 mal gestattet worden, so Kay Becker, Sprecher des Bezirksamtes Eimsbüttel. Die Regelung gelte noch bis Ende des Jahres. „Für das kommende Jahr 2023 steht eine Entscheidung in der Bezirksversammlung jedoch noch aus“, sagt er.
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Die Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) plädiert für eine einheitliche Regelung in den Bezirken: „Wir wünschen uns für alle Bezirke eine Lösung nach dem ,Altonaer Modell‘, um die Gastronomie, die sich mehr denn je in einer problematischen Situation befindet, zu unterstützen“, so Ulrike von Albedyll,
Dehoga-Geschäftsführerin in Hamburg.