Tierkadaver am Bismarck-Denkmal: War es ein Voodoo-Ritual?
Ein abgetrennter Schafskopf, herausgerissene Beinchen von Hühnern und Tauben, dazu die kopflosen Tierkörper: Eine 65-jährige Frau machte am Samstagmorgen vor dem Bismarck-Denkmal (Neustadt) eine schaurige Entdeckung. Steckt hinter dem Gruselfund ein Voodoo-Ritual?
Ein abgetrennter Schafskopf, herausgerissene Beinchen von Hühnern und Tauben, dazu die kopflosen Tierkörper: Eine 65-jährige Frau machte am Samstagmorgen vor dem Bismarck-Denkmal (Neustadt) eine schaurige Entdeckung. Steckt hinter dem Gruselfund ein Voodoo-Ritual?
Am Samstagmorgen gegen kurz vor 8 Uhr geht die 65-Jährige mit ihrem Hund an der Helgoländer Allee zwischen Landungsbrücke und Reeperbahn spazieren. Dann der Schock: Auf der Wiese vor dem Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark liegen Beine von Hühnern und Tauben, samt ihrer kopflosen Körper. Doch als wäre das nicht gruselig genug, findet die Frau auch noch einen abgetrennten Schafskopf (MOPO berichtete).
Hamburg: Frau findet Schafskopf vor Bismarck-Denkmal
Die Tierkörper werden von Einsatzkräften sichergestellt und an das Institut für Hygiene und Umwelt übergeben. Die Polizei sucht nach Zeugen. Sie grenzt den Zeitraum der Tat auf Freitagabend (19 Uhr) bis Samstagmorgen (7.51 Uhr) ein. Bisher gebe es jedoch noch keine Hinweise, die Rückschlüsse auf den oder die Täter geben. Wo die drei Hühner, zwei weißen Tauben und das Schaf getötet wurden, sei ebenfalls noch unklar, so ein Polizei-Sprecher zur MOPO.
Gibt es Hinweise auf ein Voodoo-Ritual? Das könne er nicht sagen, so der Sprecher. Der Fall sei nicht einfach zu bewerten, die Ermittlungen laufen noch. Es gebe zwar immer wieder mal Fälle, bei denen übel zugerichtete Tierkadaver gefunden werden, jedoch passiere das nicht häufig.
Abgeschnittene Köpfe von Hähnen in Wilhelmsburg entdeckt
So wurden beispielsweise in Wilhelmsburg 2005 in einer Grünanlage am Assmannkanal die abgeschnittenen Köpfe von vier Hähnen entdeckt, der oder die Täter hatten zudem Kerzen aufgestellt. Auch eine Puppe wurde vor Ort von Beamten gefunden.
Fragt man in Kreisen, die sich mit Voodoo-Zauber beschäftigen und entsprechende Angebote vermitteln, wird sofort darauf verwiesen, dass Tieropfer-Rituale in Deutschland illegal seien. Und es heißt: „Ein Voodoo-Priester kann es nicht gewesen sein, denn es gibt keine echten Voodoo-Priester in Deutschland“, sagt Silvia Stadler von Maerlyn-Rituals, einer Voodoo-Priester-Agentur. Voodoo-Priester gebe es nur in Afrika, beispielsweise in Benin, Togo oder Gambia.
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Das Bismarck-Denkmal, der Fundort der Grusel-Kadaver, steht als Relikt vergangener Kolonialverbrechen seit längerem in der Kritik. Derzeit werden Ideen von Künstlern gesucht, das Denkmal umzugestalten.