x
x
x
  • Foto: Hamburger Tierschutzverein

Tierheim stellt Strafanzeige: Das traurige Schicksal von Hündin Hope

Hamm –

Am 23. Juni ist die kleine Hope im Tierheim Süderstraße aufgenommen worden. Doch alle Hoffnung war vergebens, nur wenige Tage später musste die Hündin von ihrem Leid erlöst werden. Der Hamburger Tierschutzverein (HTV) hatte seither mit großem Aufwand versucht, die Halter zu ermitteln. Jetzt stellte sich heraus – die angebliche Finderin war in Wahrheit die Besitzerin der schwer kranken Hündin.

Am 23. Juni brachte eine Frau Hope unter Tränen ins Tierheim und erklärte detailliert, wie sie die ihr angeblich unbekannte Hündin in einem Gebüsch im Wiesinger Weg in Lokstedt gefunden habe. Hope hatte zwar einen Chip, dieser war allerdings nicht registriert.

Hündin in erbärmlichem Zustand

„Der Anblick der Hündin war selbst für die erfahrenen Mitarbeiter des Tierheims Süderstraße mehr als erbarmungswürdig“, heißt in der Pressemitteilung des Tierschutzvereines. Die kleine Hope wurde mit völlig verfilztem Fell, wunder, schuppiger Haut, entzündeten Augen, ohne Zähne und mit vereitertem Zahnfleisch ins Tierheim gebracht.

Nach dem das verfilzte Fell runter war, kam eine süße kleine Hündin mit Fledermaus-Ohren zum Vorschein.

Nach dem das verfilzte Fell runter war, kam eine süße kleine Hündin mit Fledermaus-Ohren zum Vorschein.

Foto:

Hamburger Tierschutzverein

Unter den Filzklumpen, die einst das Fell der etwa zehnjährigen Hündin waren, fanden die Tierschützer Fliegenlarven und Maden. Sie war stark abgemagert, zitterte am ganzen Leib und war wahrscheinlich dement, da sie sich räumlich nicht mehr orientieren konnte. Nach nur wenigen Tagen mussten die Tierschützer die kleine Hope einschläfern. Die nötigen operativen Eingriffe hätte die Hündin nicht mehr überlebt.

Hamburg: Angebliche Finderin war die Halterin der Hündin

Zur Ermittlung der Halter gingen die Tierschützer jeder kleinen Spur nach. Die angebliche Finderin rückte schnell ins Visier der Untersuchungen, da ihre Angaben bei der Einlieferung von Hope widersprüchlich waren. Die Adresse der Frau war nicht mehr aktuell, unzählige Anrufe  von Seiten des Tierheims blieben unbeantwortet. Die einzige Spur war ihre ehemalige Adresse, zu der sich die Ermittler dann aufmachten.

Das könnte Sie auch interessieren: Das schlimme Schicksal der Corona-Kuscheltiere

Laut Zeugenaussagen von Nachbarn vor Ort hätte es sich bei Hope um einen der beiden Hunde handeln können, die die Frau hielt. Anfang des Jahres sei sie allerdings weggezogen, eine neue Adresse sei nicht bekannt. Der Hamburger Tierschutzverein stellt nun Strafanzeige gegen die Frau.

Hamburger Tierschutzverein zeigt Hopes Halterin an

„Für Hope kam leider jede Hilfe zu spät. Die Hündin musste nachweislich über einen längeren Zeitraum erheblich leiden und das hätte in jedem Fall durch verantwortungsvolles Handeln seitens der Halterin verhindert werden können“, betont HTV-Tierschutzberaterin Alena Kramer.

Fest steht: Mit ihrem Handeln hat sich die Halterin von Hope gemäß § 17 Tierschutzgesetz (TierSchG) strafbar gemacht. Dieser untersagt, einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen zuzufügen. Das Vergehen kann laut TierSchG mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe geahndet werden.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp