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Die Einsatzzentrale der Hamburger Feuerwehr.
  • Die Einsatzzentrale der Hamburger Feuerwehr.
  • Foto: RUEGA

Teure Fehlalarme in Hamburg: Eltern eines 13-Jährigen sollen 45.000 Euro zahlen

Hamburg –

Mal eben aus Spaß den Feueralarm auslösen? Oder eine Bombe ankündigen, um schwierigen Prüfungen an der Schule aus dem Weg zu gehen? Wer absichtlich Fehlalarme bei Polizei oder Feuerwehr auslöst, muss im Anschluss tief in die Tasche greifen. Das haben jetzt auch die Eltern eines 13-Jährigen festgestellt: Ihnen flatterte eine Rechnung über 45.000 Euro ins Haus – weil ihr Sohn aus Langeweile einen Amoklauf angekündigt hatte.

Der Einsatz im Juni 2020 hatte es in sich. Über Notruf wurde der Polizei ein Amoklauf an einer Billstedter Stadtteilschule angekündigt. Zahlreiche Peterwagen rückten an, außerdem der war der Polizeihelikopter im Einsatz, genau wie Spezialeinsatzkräfte von SEK und BFE. Auch die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot an Rettungswagen und Notärzten vor Ort.

Hamburg: 45.000 Euro Rechnung für Großeinsatz nach Amokdrohung

Entwarnung gab es erst nach mehreren Stunden. Die Polizei hatte einen 13-Jährigen als Anrufer ermittelt, der offenbar „aus Spaß“ für den Großeinsatz gesorgt hatte. Die Quittung dafür kam im September: Den Eltern flatterte ein Kostenbescheid über 45.000 Euro ins Haus. Solche Rechnungen werden von Polizei und Feuerwehr versendet, wenn klar ist, dass der Notruf in böswilliger Absicht erfolgte.

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Sommer 2020: Schwer bewaffnete Beamte einer Sondereinheit beim angedrohten Amoklauf in Billstedt

Foto:

RUEGA

Bei der Hamburger Feuerwehr sind 2019 rund 314 solcher missbräuchlichen Notrufe eingegangen. Ähnlich hoch waren die Zahlen im Jahr zuvor, als die Feuerwehr 296 Mal „nur zum Spaß“ gerufen wurde. Die Zahlen für 2020 liegen noch nicht vor.

„Bei missbräuchlicher Alarmierung belaufen sich die Kostenbescheide auf eine durchschnittliche Höhe von 423 Euro in 2018, sofern ein Verursacher ermittelt werden konnte“, so ein Sprecher der Feuerwehr. 

Die Polizei hat verglichen damit 2018 und 2019 deutlich weniger Rechnungen wegen Notruf-Missbrauchs geschrieben: 2018 gab es insgesamt fünf und 2019 zehn Fälle, so eine Pressesprecherin. 

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2018 wurden dafür 1290,70 Euro und 2019 insgesamt 3201,49 Euro von den Verursachern eingefordert. Fälle wie der Fehlalarm im Sommer 2020 mit der Folgerechnung von 45.000 Euro seien eine Seltenheit, so die Sprecherin weiter. „Vergleichbare Vorfälle in dieser Größenordnung“ gab es bislang nicht.

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