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  • Foto: Patrick Sun

Tests, Linien-System, OPs: Wie Corona den Alltag in der Endo-Klinik verändert

St. Pauli –

Das Coronavirus stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Gerade Krankenhäuser und Kliniken müssen ihre Arbeitsabläufe umstellen, um die Sicherheit und Gesundheit ihrer Patienten und Mitarbeiter gewährleisten zu können. Die MOPO schaute sich den Aufnahmeablauf in der Helios Endo-Klinik an der Holstenstraße an und sprach mit einer Patientin.

Die Helios Endo-Klinik auf St. Pauli ist eine der weltweit führenden Operationszentren für künstliche Gelenke sowie eine Spezialklinik für Sportorthopädie und Wirbelsäulenchirurgie. Als Behandlungszentrum für Corona-Patienten steht die Klinik somit nicht im Mittelpunkt. Jedoch sind auch hier die Umstellungen durch das Virus deutlich zu spüren.

Corona: Aufnahmeprozess in Klinik unter erschwerten Bedingungen

Schon die Anmeldung ist auf die neue Situation angepasst. „Die Patienten müssen nun klingeln, um eingelassen zu werden und vor dem Betreten eine Maske aufziehen“, erklärt Franziska Krause, Leiterin des Untersuchungs- und Aufnahmezentrums. „Begleitpersonen dürfen aktuell nicht mit reinkommen“, ergänzt Pressesprecherin Michaela Freund-Widder.

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Im Vorhinein werde bei jedem einzelnen Patienten telefonisch abgeklärt, ob Krankheitssymptome in den letzten 14 Tagen vorgelegen hätten. „Selbst bei den leichtesten Anzeichen gehen wir auf Nummer sicher und sagen den Termin ab“, so Krause.

Neuer Klinik-Alltag: Ein Farbsystem gegen das Virus

Nach der Anmeldung hilft ein neu eingeführtes Farbsystem auf dem Boden, den Weg in die richtigen Bereiche zu finden. „Wir erklären den Patienten, welcher Linie sie folgen müssen. Die rote führt zum Beispiel zur stationären Aufnahme“, sagt die Leiterin des Aufnahmezentrums. „Wenn man dann der gelben Linie weiter folgt, geht es direkt zum Abstrich.“ Jeder Patient werde morgens bei seiner Ankunft nämlich auf das Corona-Virus getestet.

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„Auf Nummer sicher“: Endo-Klinik an der Holstenstraße.

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Patrick Sun

Abends würden die Ergebnisse dann vorliegen. „In der Zeit könnte es natürlich zu Ansteckungen kommen, aber da wir telefonisch mit jedem Patienten abklären, ob Symptome vorlagen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering“, erklärt Krause. Gewissheit bestehe aber eben erst nach dem Testergebnis.

Corona-Alltag in der Endo-Klinik: Patientin fühlt sich sicher

Und was halten die Patienten von den Corona-Maßnahmen? „Ich fühle mich hier ganz sicher“, sagt Anke Garrn. Sie soll am Mittwoch operiert werden und eine neue Hüfte bekommen. „Meinen ursprünglichen Termin am 23. März habe ich noch auf Raten meiner Familie abgesagt“, so die Patientin. Zu der Zeit seien die Infektionszahlen aber auch noch sehr hoch gewesen. Nun hätte sich die Lage ja wieder etwas gebessert.

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„Natürlich habe ich auch bei der Klinik nachgefragt, ob es Corona-Fälle gab“, sagt sie. Aber das sei nicht der Fall gewesen. „Mit all den Maßnahmen die hier getroffen wurden, fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Corona könnte ich ja auch zu Hause bekommen“, meint Anke Garrn.

Endo-Klinik: Bisher keine Corona-Fälle

„Wir tun wirklich alles, um unsere Patienten und Mitarbeiter zu schützen“, sagt auch der Ärztliche Direktor der Klinik Professor Thorsten Gehrke. „Wir besprechen uns jeden Morgen mit allen Abteilungsleitern und alle Mitarbeiter sind geschult worden.“ Zusammen mit den Corona-Tests und dem farbigen Leitsystem sei die Klinik hervorragend gerüstet, so Gehrke. Natürlich könne man den Mitarbeitern nicht verbieten, wie sie sich in ihrer Freizeit verhalten sollten. Man vertraue aber darauf, dass sich jeder auch außerhalb der Arbeit an die gängigen Corona-Regeln halten würde. 

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Bunte Streifen am Boden weisen den richtigen Weg.

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Patrick Sun

Viele planbare Operationen musste die Klinik aufgrund der Situation allerdings verschieben. „Wir haben ja auch die Vorgabe mindestens zehn Prozent der Kapazitäten für mögliche Corona-Fälle freizuhalten, obwohl wir als Spezialklinik da wirklich die letzte Anlaufstelle wären“, erklärt der Direktor. Viele Operationen, wie die von Anke Garrn, kann man aber nicht ewig verschieben. Deswegen werde, unter den verschärften Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, langsam der Betrieb wieder hochgefahren.

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