• In der Sternschanze warten etliche Hamburger darauf, ihre Impfung in den Messehallen zu bekommen. 
  • Foto: Florian Quandt

Termin-Schwänzer: Mega-Schlange führt zu neuem Impf-Rekord – und mächtig Ärger

Das Impfzentrum arbeitet ohnehin schon am Limit – und nun machen Terminschwänzer:innen dem Personal auch noch das Leben schwer. Der Leiter des Impfzentrums, Dr. Dirk Heinrich, ist sauer – auch, weil Menschen lieber Urlaub machen als ihre Zweitimpfung wahrzunehmen.

Gigantisch lang war die Schlange am Montag rund um die Messehallen. Die Menschen standen sich bis weit in die Sternschanze die Beine in den Bauch und sorgten am Ende des Tages für einen neuen Impfrekord in Hamburg. 10.580 Impfungen standen am Montagabend zu Buche, was allerdings bei den Beteiligten nicht für allzu große Euphorie sorgte.

Stattdessen herrschte Ärger und Unverständnis. „Das ist nicht akzeptabel“, polterte der Leiter des Impfzentrums, Dr. Dirk Heinrich, am Abend im Fernsehen beim NDR. 4000 Termine wurden über das Wochenende versäumt, überwiegend Zweitimpfungen mit Biontech. Die Menschen, die am Wochenende nicht erschienen waren, waren dafür aber dann zu Hunderten am Montag beim Impfzentrum aufgetaucht. Begründungen, die die Impfärzte zu hören bekamen: „Ich hatte gestern keine Zeit, ich war noch im Urlaub, es war Brückentag.“ Heinrich deutlich: „Das sind keine Entschuldigungen!“

Leiter des Impfzentrums: „Wir sind nicht bei Wünsch-Dir-Was”

Wenn die Menschen ihre Termine nicht einhalten, werde die ganze Planung in Hamburg zurückgeworfen. Am Montag hätten Zustände geherrscht, die man nicht haben wolle. „Wir sind in der Pandemiebekämpfung, wir sind nicht bei Wünsch-Dir-Was“, so Heinrich im NDR.

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Auch die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) beobachtet die jüngste Entwicklung mit Sorge. „Wir dürfen die Einrichtung und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht überfordern“, so KVH-Chef Walter Plassmann mit Blick auf den Ansturm am Montag. Er appellierte, nicht wahrnehmbare Impftermin abzusagen, das gelte auch für Praxistermine. Situationen wie am Montag bringe alle Beteiligten an „den Rand der Möglichkeiten“. (fkm)

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