Tempo 30, neue Bahnstation, wenig Autos: Das ist der Plan für das Flughafenviertel
Wie wird Fuhlsbüttel in 17 Jahren aussehen? Eins steht fest: Der vom Flughafen geprägte Stadtteil im Norden Hamburgs soll lebenswerter werden. Dafür hat der Bezirk das Konzept „Fuhlsbüttel 2040“ erarbeitet: Es geht um mehr Grün, mehr kulturelle Treffpunkte, verkehrsberuhigte Straßen – und eine mögliche neue S-Bahnstation.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen //
online kündbarMOPO+ Jahresabo
für 79,00 €Jetzt sichern!Spare 23 Prozent!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach zum gleichen Preis lesen //
online kündbar
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Wie wird Fuhlsbüttel in 17 Jahren aussehen? Eins steht fest: Der vom Flughafen geprägte Stadtteil im Norden Hamburgs soll lebenswerter werden. Dafür hat der Bezirk das Konzept „Fuhlsbüttel 2040“ erarbeitet: Es geht um mehr Grün, kulturelle Treffpunkte, verkehrsberuhigte Straßen – und eine mögliche neue S-Bahnstation.
„Unser größtes Anliegen war es, eine Strategie zu entwickeln, die Fuhlsbüttel ganzheitlich betrachtet“, erklärte Planerin Carolin Wandzik von „GOS“ zusammen mit Mark Pflüger von „Bruun & Möllers“ am Donnerstagabend im Stadtentwicklungsausschuss von Hamburg-Nord. Die beiden Büros wurden vom Bezirksamt Anfang 2022 damit beauftragt, das Konzept zu entwickeln.
Fuhlsbüttel: So soll der Stadtteil aufgewertet werden
Insgesamt 40 Maßnahmen in den Bereichen Kultur, Gewerbe, Mobilität und Wohnen sollen den öffentlichen Raum in dem Stadtteil nachhaltig verändern. Die Vorhaben wurden in Zusammenarbeit mit Bürgerbeteiligungen, Planungswerkstätten und Jugendlichen-Workshops erarbeitet. „Dabei haben wir gemerkt, dass sich viele Bewohner bereits stark mit dem Stadtteil identifizieren“, berichtete Wandzik. „Allerdings gibt noch gestalterische Luft nach oben.“ Öffentliche Flächen sollen unter anderem aufgewertet werden, zum Beispiel mithilfe von Bänken und mehr Grün.
„Eine große Rolle wird Tempo 30 spielen“, kündigte ihr Kollege Pflüger an. „In den nächsten Jahrzehnten gehen wir davon aus, dass das alle Straßen in Fuhlsbüttel betreffen wird, bis auf die größeren Umgehungsstraßen.“ Allgemein werde die Abhängigkeit vom Auto bis 2040 deutlich geringer sein.
Erdkampsweg in Fuhlsbüttel soll verkehrsberuhigt werden
Ganz konkret soll zum Beispiel der Erdkampsweg verkehrsberuhigt werden. „Das muss keine klassische Fußgängerzone sein“, schränkte Wandzik ein, „aber Fuß- und Radverkehr sollen deutlich gestärkt werden.“ Dazu kommen mehrere geplante Velorouten im Stadtteil und ein Radschnellweg auf einer ehemaligen Gütertrasse bis nach Bad Bramstedt.
„Wir haben uns auch überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, auf der S-Bahn-Linie S1 eine zusätzliche Haltestelle in Fuhlsbüttel einzurichten“, fuhr sie fort. Überraschtes Raunen im Saal. „Sinnvoll würden wir es auf Höhe der Alsterkrugchaussee erachten, also zwischen den Haltestellen Flughafen und Ohlsdorf – denn dort gibt es noch eine ÖPNV-Unterversorgung.“ Mit der Bahn hätten sie das noch nicht abgesprochen, es sei erst einmal nur eine Idee.
Das könnte sie auch interessieren: Nach 100 Jahren: Diese Einkaufsstraße bekommt endlich (!) eine Haltestelle
Um das Zentrum attraktiver zu machen, schlagen die Planer zudem vor, dass sich mehr Gewerbetreibende an der Alsterkrugchaussee ansiedeln. Die Bücherhalle am Ratsmühlendamm soll zum zentralen Begegnungsort werden, Schulen könnten sich als Begegnungsorte öffnen und es brauche Treffpunkte für Jugendliche.
In Stein gemeißelt ist „Fuhlsbüttel 2040“ übrigens nicht, genauere zeitliche Zielsetzungen fehlen ebenfalls noch. Das Konzept wird jetzt weiterentwickelt. Dabei muss auch die Frage der Finanzierung geklärt werden.