Hamburger Fernsehturm: Eröffnung rückt in weite Ferne
Ende 2023 soll große Wiedereröffnung des Heinrich-Hertz-Turms gefeiert werden, so die Ankündigung im Sommer 2020. Zwei Jahre später steht fest: Das wird wohl nichts. Bisher wurden nicht einmal die Bauanträge eingereicht. Was ist da los?
Ein gutes Jahr vor dem geplanten Eröffnungstermin rechnet man mit Betriebsamkeit und Baulärm bei einem so großen Sanierungsprojekt wie dem Heinrich-Hertz-Turm. Stattdessen: kein Gerüst, keine Arbeiter. Still steht der „Telemichel“ vor den Messehallen, so wie seit mehr als 20 Jahren: Seit 2001 ist der Turm für die Öffentlichkeit gesperrt, sehr zum Leidwesen der Hamburger.
Ende 2023 soll große Wiedereröffnung des Heinrich-Hertz-Turms gefeiert werden, so die Ankündigung im Sommer 2020. Zwei Jahre später steht fest: Das wird wohl nichts. Bisher wurden nicht einmal die Bauanträge eingereicht. Was ist da los?
Ein gutes Jahr vor dem geplanten Eröffnungstermin rechnet man mit Betriebsamkeit und Baulärm bei einem so großen Sanierungsprojekt wie dem Heinrich-Hertz-Turm. Stattdessen: kein Gerüst, keine Arbeiter. Still steht der „Telemichel“ vor den Messehallen, so wie seit mehr als 20 Jahren: Seit 2001 ist der Turm für die Öffentlichkeit gesperrt, sehr zum Leidwesen der Hamburger.

Für viele Hamburger zählt der Besuch des drehenden Restaurants in 120 Metern Höhe zu den schönsten Kindheitserinnerungen.
Hamburger Fernsehturm soll wiedereröffnet werden
2018, zum 50. Geburtstag, hatte die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) verkündet, dass der Hamburger Fernsehturm saniert und wieder zugänglich gemacht werden soll. Zwei Jahre später wurden drei neue Betreiber präsentiert: Die Hamburg Messe und Congress GmbH, Online Marketing Rockstars (OMR) und der Projektentwickler Home United haben den Turm für 25 Jahre gepachtet und kündigten an, das Wahrzeichen wieder zum Leben zu erwecken – und zwar schon ab Ende 2023.

Und nun? „Aktuell bereiten wir den Bauantrag vor“, so Benedict Albers, Sprecher der DFMG auf MOPO-Nachfrage: „Die einzelnen Sanierungsmaßnahmen müssen vom Bauamt genehmigt werden, so dass vor der Erteilung der Baugenehmigung noch keine Arbeiten im Turm stattfinden können.“
Bis ein so komplexer Antrag genehmigt wird, können Monate, gar mehr als ein Jahr vergehen. Trotzdem scheut der DFMG-Sprecher davor zurück, den Eröffnungstermin als überholt zu bestätigen, spricht davon den Turm „so früh wie möglich“ wieder zu eröffnen.
Baukosten für Telemichel: 37 Millionen
Für 37 Millionen Euro, je zur Hälfte vom Bund und von Hamburg, soll der Turm aus dem Jahr 1968 einen modernen Brandschutz, neue Aufzüge und ein neues Empfangsgebäude bekommen. Allerdings: Die Planung stammt von 2016, seitdem sind die Kosten im Bausektor explodiert, bei einigen Materialien herrscht gar Mangel. Benedict Albers gibt sich dennoch zuversichtlich: „Unser Ziel ist es, trotz der Preisentwicklung innerhalb des Budgets von 37 Millionen Euro zu bleiben.“ Die Deutsche Funkturm, eine Telekom-Tochter, will kein eigenes Geld in die Sanierung stecken.
Besonders im Fokus stand das Empfangsgebäude, das mehrfach umgeplant wurde, auch, um Kosten zu sparen. Hier sollen, so die Pläne der Betreiber, Hamburger rund um die Uhr digital einchecken können, mit dem Lift nach oben sausen und ihre Stadt von oben betrachten. Jetzt soll es einen finalen Entwurf für das Entrée geben: „Wir haben zusammen mit den Betreibern eine gute Lösung erarbeitet und sind zuversichtlich, eine Baugenehmigung für unsere Planung zu erhalten“, so Albers.
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Wer nach einem realistischen Eröffnungsdatum fragt, bekommt ausweichende Antworten. Offiziell ist der Termin Ende 2023 noch nicht abgesagt, aber unter der Hand ist zu hören, dass – natürlich – niemand mehr ernsthaft damit rechnet. Nur der Chef von Homes United, einer der zukünftigen Betreiber, fand in einem Interview mit dem „Abendblatt“ deutliche Worte: „Im günstigsten Fall eröffnen wir 2024.“