Erstmals seit mehr als 20 Jahren: Mehr Menschen kehren Hamburg den Rücken
Es gibt weniger Hamburger:innen: Zum ersten Mal seit 1998 ist die Bevölkerungszahl in der Hansestadt gesunken. Die Nachbarländer Niedersachen und Schleswig-Holstein freuen sich dagegen über Zugezogene. Die MOPO hat sich die aktuellen Zahlen mal genauer angeschaut.
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Immer mehr Hamburger:innen verlassen die Stadt: Zum ersten Mal seit 1998 hat die Hansestadt durch Umzüge mehr Einwohner:innen verloren, als neu dazugekommen sind. Die Nachbarländer Niedersachen und Schleswig-Holstein freuen sich über Zugezogene. Die MOPO hat sich die aktuellen Zahlen mal genauer angeschaut.
Hamburg gehört zu den lebenswertesten Städten der Welt: In einem Ranking des britischen „Economist“ belegt die Hansestadt im Jahr 2022 den 16. Platz. Trotzdem kehren immer mehr Hamburger:innen der Stadt den Rücken – und ziehen in andere Bundesländer.
Zum ersten Mal seit 1998: Negativer Trend bei Bevölkerungswanderung
Aus einem Bericht über die Bevölkerungsbewegung, den das Statistikamt Nord am vergangenen Donnerstag veröffentlichte, geht hervor: Hamburg macht Verluste, wenn es um die Bevölkerungswanderung geht. Durch viele Geburten schrumpft die Gesamtbevölkerung zwar nicht – sie bestand Ende 2021 aus 1.853.935 Menschen. Kombiniert man die Zahlen der Umzüge für Ausland und Bund, wurde Hamburg im Jahr 2021 aber von 87.178 Menschen verlassen – und nur 87.108 sind neu dazu gekommen. Das ergibt ein Minus von 70 Personen.
Eine solche (Negativ-)Entwicklung hat es seit 1998 nicht gegeben, wie das Statistikamt Nord auf Nachfrage der MOPO mitteilte. 23 Jahre lang war die Zahl der Zugezogenen in der Hansestadt stetig gestiegen – bis zum vergangenen Jahr.
Allerdings gewinnt Hamburg vor allem junge Einwohner:innen: Im Vergleich zu 2020 gab es 2021 rund 9000 Menschen zwischen 18 und 25 Jahren mehr in der Stadt. Besonders viel Bewegung gibt es bei den 25- bis 35-Jährigen, wo Hamburg einen Zuwachs von etwa 3200 Personen verzeichnen kann. In allen höheren Altersklassen überwiegt in Hamburg die Zahl der Abwanderungen.
Bevölkerungszahlen: Brandenburg gewinnt, Baden-Württemberg verliert
Den meisten „Austausch“ gibt es mit den Nachbarländern Schleswig-Holstein und Niedersachen – wobei die Fortzüge die Zuzüge deutlich übersteigen. Insgesamt gibt es in Schleswig-Holstein 13.000 Einwohner:innen mehr, Niedersachsen verzeichnet ein Plus von 7000 Zugezogenen. Aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg kommen dafür mehr Menschen nach Hamburg als andersherum.
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Mit einem positiven Saldo von insgesamt 17.000 Personen profitierte Brandenburg am meisten von innerdeutschen Umzügen. Baden-Württemberg verlor dagegen mit 12.000 Menschen die meisten Einwohner:innen zugunsten anderer Bundesländer. Insgesamt wurden innerhalb Deutschlands im Jahr 2021 gut 1.065.000 Umzüge über die Bundeslandgrenzen registriert – das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. (ps)