Überfall vor 35 Jahren: Die Bilder der Überwachungs-Kamera entsetzen heute noch
Am 30. Mai 1986 um 9.58 Uhr stoppt der weiße gepanzerte Geldtransporter der Firma „Purolator“ vor der Deutschen Bank im Hofweg 70. Zwei bewaffnete Boten bleiben im Fahrzeug zurück. Sie dürfen es unter keinen Umständen verlassen, so ist die Vorschrift. Aus gutem Grund: Diverse Hamburger Geldinstitute werden täglich mit Bargeld versorgt, und in den Autos befinden sich oft mehr als fünf Millionen Mark (2,5 Millionen Euro).
Ronald Sch. ist der dritte Mann bei diesem Transport. Der 25-Jährige, der mit einem Revolver bewaffnet ist, nimmt sich einen Geldsack und verlässt den Transporter. Er betritt die Bank und trifft im Windfang auf zwei Männer in grauen Anzügen. Sie rempeln den Boten an und schießen sofort. Das Opfer kann sich nicht mehr wehren, bricht mit einem Bauchschuss zusammen.
Die beiden Gangster schießen den Geldboten nieder, zerren am schwer verletzten Opfer, um an den Geldsack zu kommen und flüchten schließlich mit 280.000 Mark (140.000 Euro). Auch 35 Jahre nach diesem Überfall am Hofweg (Uhlenhorst) wird jeder entsetzt sein, der die Bilder einer Überwachungskamera betrachtet. Was für eine Brutalität!
Am 30. Mai 1986 um 9.58 Uhr stoppt der weiße gepanzerte Geldtransporter der Firma „Purolator“ vor der Deutschen Bank im Hofweg 70. Zwei bewaffnete Boten bleiben im Fahrzeug zurück. Sie dürfen es unter keinen Umständen verlassen, so ist die Vorschrift. Aus gutem Grund: Diverse Hamburger Geldinstitute werden täglich mit Bargeld versorgt, und in den Autos befinden sich oft mehr als fünf Millionen Mark (2,5 Millionen Euro).

Der Autor
Thomas Hirschbiegel (hier am Tatort Hofweg/Ecke Zimmerstraße) ist seit 1977 bei der MOPO. Der 61-Jährige war fast 40 Jahre Polizeireporter, schreibt heute als Chefreporter auch über Stadtentwicklung, Architektur oder „Lost Places“.
An das Verbrechen vor 35 Jahren erinnert er sich: „Der von der Überwachungskamera dokumentierte brutale Überfall in der Deutschen Bank hat uns in der MOPO-Redaktion alle geschockt. Leider war damals die Qualität solcher Aufnahmen noch schlecht. Die Täter konnten nicht identifiziert werden.“
Tatort Hamburg: Vor 35 Jahren – der Überfall am Hofweg
Ronald Sch. ist der dritte Mann bei diesem Transport. Der 25-Jährige, der mit einem Revolver bewaffnet ist, nimmt sich einen Geldsack und verlässt den Transporter. Er betritt die Bank und trifft im Windfang auf zwei Männer in grauen Anzügen. Sie rempeln den Boten an und schießen sofort. Das Opfer kann sich nicht mehr wehren, bricht mit einem Bauchschuss zusammen.
- Polizei Die beiden Täter mit dem angeschossenen Geldboten.
Die beiden Täter mit dem angeschossenen Geldboten. - Polizei Sie flüchten mit einem Geldsack aus der Bank ...
Sie flüchten mit einem Geldsack aus der Bank … - Polizei ... Sekunden später kommt einer der Täter zurück, raubt die Waffe des Opfers.
… Sekunden später kommt einer der Täter zurück, raubt die Waffe des Opfers. - Polizei Angestellte eilen dem Geldboten zu Hilfe, der starrt auf seine Bauchwunde.
Angestellte eilen dem Geldboten zu Hilfe, der starrt auf seine Bauchwunde. - Thomas Hirschbiegel In der Bank wird der Verletzte behandelt.
In der Bank wird der Verletzte behandelt.
Das ist der Moment, in dem die Mitarbeiter der Bank aufmerksam werden. Der Kassierer schaltet die automatische Überwachungskamera an. Ab jetzt dokumentiert das Gerät die unglaubliche Brutalität der Gangster.
Überwachungskamera zeichnet Brutalität der Räuber auf
Während sich das Opfer vor Schmerzen auf dem Boden krümmt, zerren die beiden Männer rücksichtslos an dem Schwerverletzten herum. Der Geldsack ist nämlich mit einer Kette am Gürtel des Geldboten befestigt. Einer der Täter hält dem Opfer erneut den Revolver vor den Bauch, fordert ihn auf, die Kette zu lösen. Doch der Verletzte kann gar nicht mehr reagieren, stöhnt vor Schmerzen. Schließlich können die beiden Räuber den Gürtel öffnen und den Sack mit dem Geld rauben. Das Duo hastet aus der Deutschen Bank. Sekunden später rennt einer der abgebrühten Verbrecher noch mal zurück und steckt den 38er „Smith & Wesson“-Revolver des angeschossenen Geldboten ein.

Vor der Bank steht ein Ford Granada mit einem Komplizen am Steuer. Mit quietschenden Reifen rasen die drei Gangster davon. Die alarmierte Polizei leitet eine Großfahndung ein. 45 Minuten nach dem Überfall entdecken Beamten den Ford in einem Hinterhof am Erlenkamp (Uhlenhorst). Mit Maschinenpistolen im Anschlag nähern sich Polizeibeamte vorsichtig dem Auto. Darin befindet sich nur noch der aufgeschnittene Geldsack, die Täter sind längst entkommen.
Gangster entkamen – sie wurden nie ermittelt
Währenddessen kämpft der Notarzt in der Bank um das Leben des angeschossenen Geldboten. Dem Arzt gelingt es, den Zustand des Mannes zu stabilisieren. Er kommt in eine Klinik und wird sofort operiert. Ronald Sch. überlebt.
Die drei Gangster waren in den 80er Jahren vermutlich für weitere brutale Überfälle verantwortlich, machten Beute in Millionenhöhe. Die Männer, die sich heute im Rentenalter befinden dürften, konnten niemals ermittelt werden.