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Geld in einem Geldbeutel
  • Hamburg entgehen laut dem DGB jährlich etwa 138 Millionen Euro durch Tarifflucht und Lohndumping.
  • Foto: picture alliance/dpa/Patrick Pleul

Tarifflucht kostet Hamburg jährlich mehr als 100 Millionen Euro

Den öffentlichen Kassen in Hamburg entgehen durch Tarifflucht und Lohndumping jährlich etwa 138 Millionen Euro. Das geht aus einer Berechnung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) hervor. Der Verbund fordert deshalb stärkere Tarifbindung.

Den Sozialversicherungen entgingen jährlich hingegen 126 Millionen Euro und dem Fiskus zwölf Millionen Euro an Einkommensteuer, wie die Gewerkschaft am Sonntag mitteilte. Die DGB-Berechnungen basieren auf der jüngsten Verdienststrukturerhebung (VSE) nach Beschäftigten mit und ohne Tarifbindung, die das Statistische Bundesamt zuletzt für das Jahr 2018 erhoben hat. 

Tarifflucht und Lohndumping kostet Hamburg jährlich 138 Millionen Euro

Die mangelnde Tarifbindung schmälert nach Ansicht des DGB zudem die Kaufkraft der Beschäftigten: „Wer in Hamburg nach Tarif bezahlt wird, hat im Jahr netto durchschnittlich 449 Euro mehr im Portemonnaie als tarifungebundene Beschäftigte. Bei Teilzeitbeschäftigten beträgt diese Lohnkluft im Durchschnitt gar 3241 Euro netto.“  


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Mit Blick auf die Zahlen fordert Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla von der kommenden Bundesregierung, die Tarifbindung zu stärken. Diese stärke die Binnennachfrage und sichere gute Arbeit. 

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In Deutschland gilt demnach für immer weniger Beschäftigte und Betriebe ein Tarifvertrag: Im Jahr 2020 waren es den Angaben zufolge im Westen 53 Prozent, im Osten 43 Prozent. Ein Tarifvertrag ist ein bindender Vertrag zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeberverbänden oder dem direkten Arbeitgeber. Darin sind meist unter anderem der Lohn, Wochenarbeitszeit oder auch die Urlaubsdauer geregelt.  (mp/dpa) 

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