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  • Michael Stachow (65) ist tagsüber Chirurg, und abends Chef einer Rolling-Stones-Coverband.
  • Foto: Denise Ariaane Funke/hfr

Dieser Hamburger ist tagsüber Arzt – und abends Rockstar

„I can’t get no satisfaction!“ – dieser Oldie der Rolling Stones wird noch heute überall auf der Welt hoch und runter gespielt. Und Michael Stachow sorgt in Hamburg und Umgebung mit dafür, dass dieser Song auch sicher in Erinnerung bleibt. Denn der 65-jährige Chirurg tritt sei gut 50 Jahren regelmäßig als Mick-Jagger-Double auf. Mit seiner Coverband „Mick and Stones“ heizt er dem Publikum bei Großevents wie dem Hafengeburtstag und Stadtteilfesten ein – das nächste Mal ist in der Laeiszhalle.

Schon als Neunjähriger war der Hamburger ein riesengroßer Fan der Rolling Stones. „Mich hat die Musik total fasziniert, vor allem Mick Jagger mit seiner Performance“, sagt Stachow. Mit 16 Jahren gründete er die „Mick and Stones“ als Schulband. „Zuerst war ich Schlagzeuger, aber unser Sänger hat gesungen wie eine Schlaftablette“, erinnert er sich.

Michael Stachow (65) steht regelmäßig als Mick-Jagger-Double auf der Bühne. Denise Ariaane Funke
Michael Stachow
Michael Stachow (65) steht regelmäßig als Mick-Jagger-Double auf der Bühne.

Also nahm der damalige Schüler das Ruder selbst in die Hand und wurde Frontman der Coverband, die bis heute über die Bühnen tobt. Für sein großes Hobby investierte er in Gesangsunterricht – und ist als einziges Gründungsmitglied immer noch dabei.

Der deutsche Mick Jagger ist eigentlich Chirurg

Stachow ist aber nicht nur Sänger, sondern hauptberuflich Chirurg. Und bei der Freiwilligen Feuerwehr. Und Notarzt. Regelmäßig ins Fitnessstudio geht er auch. Fast unvorstellbar, wie er das alles unter einen Hut bekommt. „Ich arbeite viel, aber wenn man das will, kriegt man das auch hin“, so der 65-Jährige. Für alles, was er tue, müsse er körperlich fit sein. „Das befruchtet sich alles gegenseitig“, stellte er fest. Und was sagt seine Frau dazu? „Manchmal beschwert sie sich, dass ich so wenig Zeit für sie habe. Aber auf der anderen Seite bewundert sie auch, was ich tue.“


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Zehn Jahre lang hat der Hamburger seine beiden größten Leidenschaften vereint und als Konzertarzt die großen Rockstars behandelt. Joe Cocker, Bryan Adams, Paul McCartney – sie alle hat er Backstage erlebt. „Das war natürlich toll, an dieser großen Musikwelt so teilzuhaben“, schwärmt Stachow. Vor allem die Begegnung mit seinem musikalischen Idol Mick Jagger genoss er in vollen Zügen. „Ich habe noch nie so langsam Rezepte ausgefüllt, um möglichst viel Zeit mit ihm zu verbringen.“

Im Dienst mit Kittel: So kennen seine Klinik-Kollegen den 65-Jährigen. hfr
Im Dienst mit Kittel: So kennen seine Klinik-Kollegen den 65-Jährigen.
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Hamburger behandelte Backstage die großen Stars

Durch seinen Job als Konzertarzt bekam er auch vieles mit, was dem Publikum verwehrt blieb. „David Bowie hat 1987 im Hamburger Stadtpark ein großes Konzert gegeben. 20 Minuten vor seinem Auftritt sagte er, er könne nicht singen“, so Stachow. Die Stimmbänder des britischen Superstars waren überansprucht. „Innerhalb kürzester Zeit musste ich einen HNO-Arzt organisieren, der mit Blaulicht hinter die Bühne geholt wurde.“ Am Ende ging alles gut aus: Sonst hätten nicht Zigtausende Fans das legendäre Konzert miterlebt, bei dem sogar die Bauzäune fielen und Fans ohne Ticket auf die Wiese stürmten.

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Schon am kommenden Samstag steht das Mick-Jagger-Double aber erstmal wieder selbst auf der Bühne: Zu Ehren des verstorbenen Charlie Watts gibt die Coverband ein Tribute-Konzert in der Laeiszhalle. „Wir und viele Fans haben die Sorge, dass die Ära der Rolling Stones mit seinem Tod zu Ende ist.“ Er ist sich sicher: Das hätte der Schlagzeuger der Rolling Stones nicht gewollt. „Wenn man Charlie Watts im Himmel fragen würde, würde er sagt: Die Rolling Stones sollen weiterleben. Und wir wollen sie an diesem Abend weiterleben lassen.“

Mick and Stones, Samstag, den 25. September um 20 Uhr, Laeiszhalle (Großer Saal), Tickets 25 Euro

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