• Eine Tiersammel-Sucht sei eine psychische Krankheit und die Betroffenen bräuchten professionelle Hilfe, so Tierwohlexperte Sandro Kappe (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa

Süchtig nach Tieren: „Animal Hoarder“ – so viele Fälle gibt es in Hamburg

Fälle von Animal Hoarding sind nicht häufig, häufig aber aufsehenerregend. In Hamburg wurden seit 2009 25 Fälle dokumentiert, in denen sogenannten Tierhortern ihre viel zu vielen Tiere weggenommen werden mussten.

Dies ergab eine Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des Tierwohlexperten der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Sandro Kappe. Mal waren es 25 Katzen in einem Haushalt, mal 13 Hunde, 14 Katzen, 62 Mäuse, 18 Axolotl sowie diverse Wasserschnecken und Fische. „Animal Hoarding ist eine Tier-Sammelsucht. Es ist eine Krankheit“, sagte Kappe der Deutschen Presse-Agentur.

Hamburg: Hohe Dunkelziffer für Tierhorter

Die Dunkelziffer dürfte hoch sein, weil nicht alle Fälle dokumentiert werden. Nur in drei Bezirken gibt es laut Senat eine Erfassung von Verdachtsmeldungen, die die Merkmale für ein Animal-Hoarding aufweisen.

„Seit 2015 wurden insgesamt 34 derartige Verdachtsmeldungen in diesen Bezirken erfasst. Nicht in allen Fällen haben sich die Verdachtsmeldungen bestätigt“, heißt es in der Antwort auf Kappes Anfrage. Pro Jahr würden in Hamburg insgesamt zwischen 700 und 1000 Tiere „sichergestellt“.

„Die zuständigen Behörden bewerten die Fälle lediglich aus der tierrechtlichen Sicht und vergessen dabei häufig die Betroffenen“, sagte der CDU-Politiker. Diese litten aber an einer psychischen Erkrankung und benötigten professionelle Hilfe.

Tierhortung: Therapieangebote für Betroffene gefordert

Laut Senat werden spezielle Beratungsangebote für diesen Personenkreis nicht vorgehalten. „Das Fachamt Gesundheit des jeweiligen Bezirksamtes wird anlassbezogen informiert“, heißt es.

Das könnte Sie auch interessieren: Seltener Kindersegen! Im Weltvogelpark sind ganz besondere Küken geschlüpft

Für Kappe nicht genug: „Die Behörde sollte allen Tierhortern ein Therapieangebot unterbreiten. Andernfalls fangen sie wieder an, Tiere nicht artgerecht zu horten. Das muss zum Wohle aller Beteiligten verhindert werden.“ (dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp