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  • Foto: dpa

Sturmflut, Atomunfall, Feuer: Nach Warntag: Wie wird Hamburg im Ernstfall informiert?

Sirenenheulen, Warn-Apps, Lautsprecherdurchsagen, Medien – es gibt viele Möglichkeiten, die Bevölkerung in einem Katastrophenfall zu warnen. Einige von ihnen sollten am bundesweiten Warntag getestet werden, mit mäßigem Erfolg. Doch welche Katastrophenfälle können in Hamburg eintreten und über welche Wege werden wir gewarnt? Und wie erfahren Menschen ohne Smartphone von der Gefahr? 

Für die Hamburger Feuerwehr gehört es fast zum Alltag, die Bevölkerung vor Gefahren zu warnen. „Besonders Warn-Apps wie NINA oder das KAT-Warnsystem nutzen wir relativ häufig, um zum Beispiel über einen Großbrand oder einen Bombenfund zu informieren“, erklärt Dennis Diekmann von der Feuerwehr Hamburg. „Aber auch ohne ein Smartphone bleibt man nicht unwissend, denn die Bevölkerung wird über alle Rundfunksender informiert.“

Ein echter Katastrophenfall sei seltener und erfordere einen größeren Aufwand. „Dazu gehören vor allem die Sturmfluten. In einem solchen Fall kommen die Sirenen zum Einsatz, es wird über Rundfunk, Fernsehen und auch Lautsprecherdurchsagen informiert.“

Hamburg: Diese Katastrophen können in der Hansestadt eintreten

In Hamburg ist der Katastrophenschutz dafür verantwortlich, Maßnahmen für mögliche Gefahrensituationen vorzubereiten und einzuleiten. Auf seiner Internetseite stehen auch die Wege, auf denen die Bevölkerung von einem Katastrophenfall erfährt. Bei Sturmfluten wird demnach zwischen vier Wasserstandsstufen differenziert.

Während bei Stufe null, also Überflutungen von Straßen im Hafen, am Elbufer und auf dem Fischmarkt, nur zwei Böllerschüsse im Hafen zur Warnung der Bewohner und Beschäftigten zu hören sind, kommen bei Stufe vier die Sirenen zum Einsatz. Das sei das Signal für die Bevölkerung, Rundfunk- und Fernsehgeräte einzuschalten und sich in den Medien zu informieren. Darüber hinaus werde über Lautsprecherdurchsagen gewarnt.

Feuerwehr erklärt: Über diese Wege werden die Hamburger im Katastrophenfall informiert

Eine weitere mögliche Gefahr ist ein Unfall mit gefährlichen Stoffen, zum Beispiel ein Austritt von Chemikalien oder anderen Stoffen, von denen die Gefahren der Explosion, eines Brandes, einer Vergiftung, Verätzung oder Strahlung ausgehen. Das kann zum Beispiel im Hafen passieren.

In einem solchen Fall ist wieder die Feuerwehr gefragt. „Wenn die Gefahr für die Bevölkerung nicht allzu groß ist, greifen wir wieder auf Apps, Rundfunk und zum Teil das Fernsehen zurück. In einem echten Katastrophenfall nutzen wir auch Lautsprecherdurchsagen“, so Diekmann. Der Katastrophenschutz verweist außerdem auf die Behördenrufnummer 115.

Nach bundesweitem Warntag: Wie erfahre ich von einer Katastrophe?

Der Katastrophenschutz beschreibt unter dem Titel „unsichtbare Gefahren“ auch die Warnmaßnahmen im Falle einer Pandemie. Hier werden nicht nur Hygieneregeln aufgeführt, sondern auch die Informationswege: Man solle auf die Internetseite des Robert-Koch-Instituts zurückgreifen – darüber hinaus werde man über Radio, Fernsehen und die Behördenrufnummer informiert.  

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Eine weitere „unsichtbare Gefahr“ sind Kernkraftwerke. Eins davon steht zum Beispiel noch in Brokdorf in Schleswig-Holstein. Kommt es dort zu einer Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umgebung, werden alle Kanäle für Warnungen genutzt: Sirenen, Radio, Fernsehen, Videotexte in laufenden Sendungen, Lautsprecherdurchsagen, die Behördenrufnummer und das KAT-Warnsystem kommen zum Einsatz. Infolgedessen werden Evakuierungs- und Schutzmaßnahmen eingeleitet.

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