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  • Foto: picture alliance/dpa

Stundenlanger Zeitverlust: So hart trifft der Stau die Hamburg-Pendler

Kennen Sie das auch? Stau auf dem Hinweg, Stau auf dem Rückweg – Millionen Pendler leiden unter dem täglichen Stau auf dem Weg zur Arbeit. Auch Hamburg-Pendler ärgern sich immer wieder über den Zeitverlust. Eine neue Studie zeigt, wie hart der Stau die Hansestadt trifft – und wo es deutlich schlimmer geht.

Pendler in großen deutschen Städten leiden unter dem dichten Verkehr. So verbringen Hamburger laut einer Analyse des Verkehrsdatenanbieters Inrix ganze zwei Tage pro Jahr im Stau. Mit 48 Stunden kommt Hamburg im Zeitverlust-Ranking allerdings noch gut davon: In München gingen vergangenes Jahr sogar satte 87 Stunden verloren! Und auch in Berlin (66 Stunden) und Düsseldorf (50 Stunden) stehen Pendler länger. 

Der Zeitverlust wurde jeweils im Vergleich zur Fahrtdauer bei freier Straße ermittelt. Im Durchschnitt ergab sich laut Inrix ein Zeitverlust von 46 Stunden für die Pendler in den 74 untersuchten deutschen Städten.

Kolumbien und Brasilien: Pendler verlieren knapp 8 Tage pro Jahr

Im internationalen Vergleich haben die deutschen Pendler dabei noch Glück: Im kolumbianischen Bogota und im brasilianischen Rio de Janeiro summiert sich der Zeitverlust auf 191 beziehungsweise 190 Stunden. Die Städte mit dem höchsten Zeitverlust in Europa sind Rom und Paris mit 166 beziehungsweise 165 Stunden Zeitverlust pro Jahr.

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Die aktuellen Staudaten weichen nach einer Umstellung der Methodik teilweise massiv von denen ab, die Inrix noch vergangenes Jahr gemeldet hatte. Nachdem jetzt auch viel befahrene Pendlerstrecken zu Zielen außerhalb der Stadtzentren herangezogen werden, sinken die Zeiten beispielsweise für Berlin um mehr als die Hälfte. Die alte Methodik ergab dort 154 Stunden für 2018, für 2019 wurden jetzt nach dem neuen System nur noch 66 Stunden ermittelt.

Zeitverlust: TomTom setzt Hamburg auf Platz eins

Zudem kommen andere Studien zu anderen Ergebnissen. So sieht der Navigationsgerätehersteller TomTom München in einer Ende Januar veröffentlichten Liste nur auf dem vierten Platz der am stärksten von Stau betroffenen deutschen Städte hinter Hamburg, Berlin und Wiesbaden. Weltweit sieht diese Liste Bangalore in Indien und Manila auf den Philippinen als die am stärksten belasteten Städte.

Wallringtunnel wird gesperrt: Noch mehr Stau?

Der ADAC wiederum sieht sich regelmäßig an, in welchen Bundesländern es am meisten Staus auf den Autobahnen gibt. 2019 lag dabei erneut Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland vorne. Dahinter folgten Bayern und Baden-Württemberg.

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Justin Geistefeldt, Professor für Verkehrswesen an der Ruhr-Universität Bochum, findet die gängigen Stau-Rankings grundsätzlich „ein Stück weit problematisch“, weil sie Besonderheiten der einzelnen Städte nicht ausreichend berücksichtigten. „Was da verglichen wird, ist oft nicht gut vergleichbar“, sagt er. Dennoch lieferten die Studien aber gewisse Hinweise. „Es gibt kaum eine bessere Datengrundlage, um das Staugeschehen zu bewerten.“ (dpa/mp)

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